Der 41-Jährige begründete die Entscheidung mit seiner beruflichen Situation. Kügle hat eine Kommunikationsagentur und vor Kurzem einen langfristigen Vertrag mit einem neuen Großkunden abgeschlossen. „Die freie Zeit, die mir neben meiner Selbstständigkeit noch bleibt, investiere ich lieber in meine Familie”, sagte er bei der Versammlung im Gasthaus Specht. Damit ist bis dato Josef Dußmann (CSU) der einzige Gegenkandidat von Habermann. Die Verabschiedung der Stadtratsliste dauerte bei sieben anwesenden Stimmberechtigten nicht lange. Sie wurde mit sechs Ja- und einer Nein-Stimme angenommen und umfasst zwölf Kandidaten. Die ersten sechs werden drei Mal aufgeführt, die zweiten sechs zweimal, um die vorhandenen 30 Listenplätze zu füllen. Kügle, der 2014 für die FDP als Landrat kandidiert hat, war damit zufrieden. „Wir hatten noch nie eine große Liste.” Auf der aktuellen fänden sich „kompetente Leuten in ihrem jeweiligen Fachbereich” - allerdings nur zwei Frauen. Das Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Ihr Vorsitzender versteht die FDP, die im Aichacher Stadtrat derzeit eine Fraktionsgemeinschaft mit der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG) und dem Bündnis Zukunft Aichach (BZA) bildet, als „Stimme der Zukunft und der wirtschaftlichen Vernunft im Stadtrat”. Diese Stimme soll in Zukunft etwas lauter sein, ein zweites Mandat wird angestrebt. Als wichtige Themenfelder nannte er die Stärkung der Stadt als Wirtschaftstandort für Unternehmen wie auch für Startups, eine nachhaltige Mobilität, den generationenübergreifenden Zusammenhalt und eine digitale Infrastruktur für die Menschen in Aichach. Dazu möchte Kügle sich an einer Gemeinwohl-Ökonomie orientieren, die das Wohl von Mensch und Umwelt vorlebt. Als eine Art Wahlprogramm hat der FDP-Chef „14 Ideen für Aichachs Zukunft” mit großen und kleinen Projekten gesammelt. Die Liste reicht beispielsweise von einem Netzwerk für Konsumgüter-Sharing, festen Blitzern an Kindergärten und Schulen sowie einer autofreien Innenstadt am Sonntag bis zum beschleunigten Ausbau von Mehrfamilienhäusern, der Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte für den Innenstadtverkehr - explizit wird die Anbindung des Bahnhofs an das Zentrum mit einer autonomen Buslinie genannt - und einer Überholung der Gebäude im Freibad. Zudem nimmt Patrick Kügle für die FDP in Anspruch, dass sie die Partei im Stadtrat sei, die positiv in die Zukunft blicke und an den Fortschritt der Menschheit glaube.