Mesner Martin Ruhland hatte das Kirchenschiff mit zahlreichen Helfern mit einigen hundert Kerzen geschmückt, die die Kirche erhellten. Die große Lichterprozession wurde mit dem Einzug der Osterkerze eröffnet, danach verteilten die Ministranten das Kerzenlicht an die Gemeinde. Stadtpfarrer Herbert Gugler erklärte, dass in einer dunklen Kirche ein paar Kerzen für Helligkeit sorgen könnten; eine Helligkeit, die ins Innerste der Seele eindringen und wärmen könne. Wenn Menschen eine Kerze anzündeten und dabei ein Gebet sprächen, würde das Gebet sozusagen sichtbar. Die kleine Flamme als Symbol Christi in der Welt sei ein Zeichen der Zuversicht dass es einen gibt, der die Dunkelheit der Nacht und das Dunkel des Todes besiege. Jeder könne ein solches Licht entzünden. Die Kinder zeigten einen Lichtertanz, der sich wie eine Welle durch die ganze Stadtpfarrkirche bewegte. Der anschließenden Lichterprozession durch die Stadt folgte eine kurze Andacht auf dem Alten Friedhof. Dann stellten die Teilnehmer zur Erinnerung und Ehre an die Verstorbenen ihre Kerzenlichter auf die Gräber.