Gerhard Schwab, Biberberater des Bund Naturschutz, sammelt Tiere in ganz Südbayern ein. Schwab hat schon ganze Kohorten pelziger Nager nach Belgien, Holland, Serbien oder Rumänien transportiert. „Angefangen hat das mit der Ansiedlung in anderen Ländern vor etwa 20 Jahren”, erinnert sich der Experte. Damals gingen die erste Tiere nach Kroatien. Mittlerweile leben dort 800 bis 1000 Exemplare, schätzt Schwab. Damit sei der Bedarf gedeckt. Nachfolgende Generationen der nach Kroatien ausgesiedelten Biber seien inzwischen nach Slowenien und sogar Österreich eingewandert. Biber aus Bayern hätten sich also mittlerweile in weiten Teilen Europas ausgebreitet. „Sogar bis in die Mongolei wurden schon Tiere geflogen und werden dort quasi als Baumeister für Biokläranlagen eingesetzt”, erläutert der Biberberater. In England werden sie benötigt, um das zu tun, was sie am liebsten machen: Dämme bauen. „Auf der englischen Insel sind die Flüsse relativ kurz, 70, 80 Kilometer lang”, erläutert Schwab. Am Ende dieser Flüsse würden meist Dörfer liegen. Kommt es dann zu starken Regenfällen, „saufen die Ortschaften ab”. Bereits in der 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts seien Bauwerke errichtet worden, um Wasser zurückzuhalten und die Fließgeschwindigkeit der Flüsse zu reduzieren. Diese menschgemachten Dämme seien aber nun hinfällig; und da man nicht allzu viel Geld ausgeben wolle, soll nun der Biber die Arbeit übernehmen. „Der Vorteil: Er kümmert sich um die Instandsetzung und arbeitet auch an Sonntagen ohne extra Vergütung”, scherzt Gerhard Schwab. Wer einen Biber fängt, kann sich telefonisch unter 0172/6826653 an Schwab wenden.