Seit einem Jahr ist die Merchingerin Christina Haubrich Mitglied des Landtags. „Ich will die Erfolgswelle, auf der wir gerade schwimmen, in den Wahlkampf hineintragen”, sagte sie bei ihrer Bewerbungsrede. Als Krankenschwester und Heilpraktikerin seien ihr besonders die Kliniken ein großes Anliegen, „die uns noch viel beschäftigen werden”. Sie könne Input aus dem Landtag in den Kreistag bringen und umgekehrt auch wieder viel in die Landespolitik einbringen. Katrin Müllegger-Steiger, seit 2002 im Kreistag und auch Dritte Bürgermeisterin in Kissing, zeigte sich überrascht von Christina Haubrichs Versuch, für den ersten Platz auf der Liste zu kandidieren. Bei ihrer Vorstellung sagte sie: „Wir waren ein tolles Team.” Sie wolle ihre politische Erfahrung weitertragen und verwies unter anderem auf das Radwegekonzept, das nun verabschiedet sei. Auch der Kampf für ein 365-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr soll weitergehen. Die Grünen besetzen ihre Liste nach dem „Frauenstatut”. Demnach wird jeder ungerade Platz von einer Frau besetzt. Jeder gerade Platz kann von einer Frau oder einem Mann besetzt werden. Abweichungen vom Frauenstatut müssen von den Frauen - und nur von ihnen - genehmigt werden. Entsprechend wurde der dritte Listenplatz an die ebenfalls amtierende Kreisrätin Marion Brülls (Friedberg) vergeben, nachdem Christina Haubrich gegen sie nicht antreten wollte. Brülls nannte öffentlichen Nahverkehr als ihren thematischen Schwerpunkt. „Aber da sind wirklich ganz dicke Bretter zu bohren.” Sie wünscht sich ein Mobilitätskonzept, dass es allen Bürgern im Landkreis ermögliche, sich ohne Auto zu bewegen. Auch die Umsetzung des Radverkehrskonzepts müsse vorangetrieben werden. Monika Gebhard, Architektin aus Friedberg, überrundete Kreisrätin Claudia Eser-Schuberth, die auf Platz sieben landete. Magdalena Federlin, ebenfalls Kreisrätin, kam auf Rang 10. Der aktuell fünfte Kreisrat im Bunde, Klaus Becker, kandidiert nicht mehr. Auf Platz zwei setzten die Grünen ihren schon gekürten Landratskandidaten Stefan Lindauer. Der 22-Jährige aus Todtenweis erklärte, dass sich zu wenig verändere und das zu langsam: „Wenn man Veränderung will, muss man selbst die Veränderung sein”, erklärte er seine politischen Ambitionen. Er will eine Stimme für Kinder und Jugendliche im Kreistag sein, in dem es an Frauen und jüngeren Menschen fehle. Seine Themen sind vor allem Bildung und Gesundheit. Der Chef des Aichacher Ortsverbands, Alfred Seitz, unterlag in der Abstimmung um Platz vier Wolfgang Pfeiffer aus Friedberg. Dafür sammelte er umso mehr Sympathiepunkte, als er Platz sechs freiwillig an Wolfhard von Thienen abtrat, weil „ich mich so freue, dass er kandidiert”. Wolfhard von Thienen aus Mering, dessen Frau auf Platz sieben kandidiert und sich zudem um das Bürgermeisteramt in Mering bewirbt, engagiert sich im Forum Z und war eine federführende Kraft im Bienen-Volksbegehren im Landkreis Aichach-Friedberg. Über die Hälfte der Listenplätze gehört den Frauen