Bis dato orientierte man sich weitgehend am Richtlinienbeschluss aus dem Jahre 2005, wonach nur noch Flächen als Bauland ausgewiesen werden, die auch im Flächennutzungsplan als überbaubar dargestellt sind. Eine Regelung, die von Teilen des Stadtrates als überholt betrachtet wird. Die Kernprobleme sind hinlänglich bekannt: Baureife Grundstücke gibt es eigentlich genug im Stadtgebiet, man bekommt halt keines auf dem freien Markt. Das gilt auch für die vielfach als Lösung angepriesene Nachverdichtung samt Aufplanung von innerörtlichen Baulücken und Brachflächen. Zuletzt hat die Stadt alle entsprechenden Grundstücksbesitzer angeschrieben, um eventuelle Verkaufsabsichten abzurufen. Die Ergebnisse der Umfrage werden nun am 29. Oktober vorgestellt und bilden den Auftakt in die Beratung. Danach geht es konkret um neues Bauland, ganz offensichtlich in größerem Umfang. Oberbernbach steht auf der Liste ganz oben. Anträge gibt es für Flächen an der Aichacher Straße, an der Teichstraße, Westlich der Staatsstraße in Richtung Motzenhofen und südlich der Oberbernbacher Sportanlage. Schon jetzt ist Oberbernbach mit seinen gut 2000 Einwohnern mit Abstand der größte Ortsteil von Aichach. Ein weiterer Vorstoß kommt aus Obermauerbach für eine Fläche an der Lindenstraße. Ecknach ist bereits am Zuge. 15 bis 20 Einfamilienhäuser können auf einem Grundstück am Ortsrand entstehen. Wie mehrfach berichtet, wurde die Aufstellung des notwendigen Bebauungsplanes mehrheitlich beschlossen. Befürworter zeigten sich erfreut, endlich wieder Bauplätze für Einheimische zu bekommen, Kritiker fürchteten weitere Begehrlichkeiten aus den anderen Ortsteilen. Vergangenen Freitag waren die Stadträte intern auf Besichtigungsfahrt unterwegs und haben sich die nun im Raum stehenden potenziellen Bauflächen angesehen. Man darf gespannt sein, welche Erkenntnisse die beiden Lager gewonnen haben. Die Sitzung des Bauausschusses ist öffentlich und beginnt am Dienstag, 29. Oktober, um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude am Tandlmarkt. Wachstumsschub für Oberbernbach?