Klaus Metzger verzichtete in seiner Rede auf programmatische Positionen. Stattdessen erklärte er sein Verständnis von Politik: „Erfolg ist immer eine Teamleistung und nie die eines Einzelnen.” Dass er selbst ein guter Teamplayer ist, hatte ihm zuvor schon CSU-Chef Peter Tomaschko attestiert: Die verbindliche Arbeitsweise des Landrats habe manche Türen geöffnet und viele Probleme gelöst. Politiker müssten wissen, was die Menschen wollen, und dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen, erklärte Metzger. „Aber diese Menschen haben völlig unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse.” Allerdings habe er in den vergangenen fünfeinhalb Jahren erfahren, dass Bürger auch dann zufrieden sein können, wenn ihre Wünsche nur zu Teilen erfüllt werden. Kompromisse seien möglich, wenn die Beteiligten spürten, dass man sie ernst nehme und wenn man ihnen erkläre, wie eine Entscheidung zustande kommen sei. Überhaupt kommt dem Erklären eine große Bedeutung zu, wie Metzger findet: „Man muss Dinge transparent machen in einer Welt, die für viele undurchschaubar geworden ist.” Außerdem habe sich das Zeitgefühl verändert. Die Menschen wollten heute nicht mehr darauf warten, dass sie irgendwann einen Bürgersprechstundentermin bekommen. „Ich war von Anfang an für alle sofort erreichbar.” Auch wenn das manchmal nicht immer leicht sei. Seit einem Jahr ist die Situation der Kliniken an der Paar das zentrale Thema der Kreispolitik. „Für eine verantwortungsvolle Politik kann es nur zwei Standorte geben”, stellte er einmal mehr klar. „Auch wenn die große Politik andere Weichen stellt, müssen wir mit kommunaler Solidarität dagegen halten. Abgesehen davon, würden wir es bereuen, einen Standort aufzugeben, weil wir ihn noch brauchen werden.” Denn die Zahl der älteren Menschen im Wittelsbacher Land wachse stetig. „Wir werden also kommunal dagegen halten, egal was kommt”, stellte er unmissverständlich auch gegenüber Landtagsabgeordnetem Peter Tomaschko klar. Statt eines Wahlprogramms hat Klaus Metzger eine detaillierte Auflistung der Arbeit von Kreistag und Landratsamt online gestellt (landrat-metzger.de). Tabellarisch werden dort alle relevanten Beschlüsse seit 2014 aufgeführt, den einzelnen Arbeitsbereichen finden sich auch die „zukünftigen Herausforderungen” zugeordnet. Sie sind quasi das Hausaufgabenbuch der Kreispolitik. Die Nominierungsversammlung fand bei der Firma Finstral (Fenster und Türen) in Derching statt. Wobei das ungewöhnliche Ambiente im großen verglasten Showroom, das auch das Sitzen auf großen Stufen ohne Rückenlehne beinhaltete, bei vielen CSU-Mitgliedern nicht auf Gegenliebe stieß. Vor der Wahl des Landratskandidaten sprachen Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschafts GmbH, David Hein, Geschäftsführer des Wittelsbacher Land Vereins, Klimaschutzmanagerin Johanna Rügamer und Susannah Lindermeier, Studentin aus Friedberg und Mitglied der Jungen Union, über die Vorzüge des Landkreises. Es sei eine Heimat, in der die jungen Menschen gerne bleiben würden, sagte Susannah Lindermeier: „Welches größere Kompliment kann es für den Landkreis geben?” Zwei Krankenhäuser, „egal was kommt”