Gerade deshalb, meinen Kathrin Haimer, Hauptorganisatorin des 14. Berufsfindungstags in Aichach, und Bürgermeister Klaus Habermann unisono. Gerade weil man die Auswahl hat, ist die Information über die vielen unterschiedlichen Berufe und ihre Perspektiven wichtig. Nicht ohne Grund kamen am Samstag zu der von der Igenhausener Firma Haimer und dem Rotary Club Schrobenhausen-Aichach gemeinsam durchgeführten Veranstaltung mehr als 1700 Menschen in die Aichacher Vierfachturnhalle. Die ist eigentlich schon zu klein für die Veranstaltung. 78 Firmen, Behörden und Praxen stellten rund 180 Berufe vor. Das Forum mit dem Check von Bewerbungsmappen und der individuellen Beratung von erfahrenen Führungskräften wurde deshalb an den Eingang ausgelagert. Am grundsätzliche Charakter des Berufsfindungstags, der ganz bewusst keine „Jobbörse” sein will, hat sich auch bei der 14. Auflage nichts geändert. Schüler aller Schularten können sich bei den Firmen direkt über die Berufe informieren. Sie sprechen mit erfahrenen Mitarbeitern, mit Personalchefs, aber auch mit Azubis, die vielleicht vor einiger Zeit selbst beim Berufsfindungstag waren und den richtigen Weg für sich gesucht haben - und nun aus erster Hand ihren Altersgenossen berichten können, welche Erfahrungen sie machen. Das persönliche Gespräch mit Menschen aus der Berufspraxis kann, das ist die bei den Veranstaltungen immer wieder bestätigte Erkenntnis, kann durch Info-Broschüren oder das Internet nicht ersetzt werden. Außerdem werden beim Berufsfindungstag auch Praktika vereinbart oder Kontakte geknüpft, die später einmal tatsächlich in einen Ausbildungsvertrag münden können. Die Vermittlung, das Zusammenbringen von Menschen, und vor allem jungen Menschen zu helfen, den richtigen Lebensweg für sich zu finden, ist für den aktuellen Rotary-Präsidenten Dr. Gerhard Lehrberger eine ureigene Aufgabe der internationalen Rotary-Organisation. Darin stimmt ihm sein Club-Kollege Dr. Klaus Metzger zu, der als Landrat auch die Bedeutung für den Landkreis sieht: „Der Ausbildungstag ist wichtig für junge Menschen, und er ist wichtig für das Wittelsbacher Land.” Klaus Habermann erinnerte die Schüler, aber auch ihre Eltern, daran, dass der vermeintliche Traunberuf nicht immer derjenige ist, der auch glücklich mache. Nur was macht glücklich im Beruf? Das weiß Schulrätin Claudia Genswürger: Sie zitierte aus einer Studie, nach der für die „Generation Z” in ihren zukünftigen Beruf vor allem ein angenehmes Arbeitsklima wichtig sei, dann eine interessante Tätigkeit und erst an fünfter Stelle das Einkommen. Ob das auch in Zukunft so sein wird, kann man wahrscheinlich bei den folgenden Berufsfindungstagen erfahren. Denn die wird es weiter geben, jedenfalls nahm Landrat Metzger dieses Versprechen Kathrin Haimer noch gleich bei der Eröffnung ab.