Die Firma Schweiger etwa. Deren Asphaltmischanlage in Walchshofen verbraucht pro Jahr bis zu 600 000 Liter Heizöl. Der Betrieb plant nun die Umstellung auf Hackschnitzel. Die könnte der Aichacher Biomasse Wärmeverbund (BWA) liefern und damit die Sommerauslastung der eigenen Anlage steigern. Von einer Win-win-Situation sprach Richard Brandner, Geschäftsführer der BWA und gleichzeitig städtischer Sachgebietsleiter für Umweltschutz und Energiemanagement. Was theoretisch perfekt klingt, müsse aber erst durch genaue Berechnungen und Untersuchungen untermauert werden. Genau da setzt der Energienutzungsplan an. Die Liste der Fragestellungen ist lang und reicht von der Wirtschaftlichkeit eines Solarparks auf der ehemaligen Hausmülldeponie in Gallenbach bis zu eventuellen Insellösungen mit gemeinsam betriebenen Gas-Blockheizkraftwerken bei der Wärmeversorgung neuer Baugebiete. An der Beckwiese beispielsweise wäre aber auch ein „kaltes Netz” denkbar. Eine einzige Tiefenbohrung könnte die Wärmepumpen in den entstehenden Wohnhäusern versorgen. „Aus dem Energienutzungsplan können Maßnahmen generiert werden, die man auch tatsächlich umsetzen kann”, formulierte Brandner und räumte kurz darauf auf Nachfrage von Magdalena Federlin (Grüne) und Erol Duman (BZA) ein, dass das längst vorhandene Klimaschutzkonzept der Stadt vielleicht doch „ein wenig theoretisch” gewesen sei. 2014 war es mit Bürgerbeteiligung erstellt worden, danach wurde es allerdings ruhig darum. Was freilich auch personell bedingt war, wie Bürgermeister Klaus Habermann betonte. Eigentlich sollte ein Klimamanager eingestellt werden. Die dafür im Vorfeld in Aussicht gestellten staatlichen Zuschüsse blieben aber aus. „Da war die Welt noch nicht so weit. Jetzt ist sie so weit”, meinte dazu Kristina Kolb-Djoka (SPD) schmunzelnd.