Die Fuggersche Stiftung hatte den Antrag auf Einrichtung eines Bestattungswaldes im Blumenthaler Forst, genauer am Weiherberg südlich der Straße nach Gallenbach, gestellt. Der Betreiber wäre aber gar nicht die Stiftung, sondern das Unternehmen Waldruh St. Katharinen, das bereits Bestattungswälder betreibt, wo es naturgemäß nur Urnenbestattungen gibt. Bedenken hatten die Stadträte nicht zuletzt wegen der vertraglichen Regelung, die etwas kompliziert ist. Denn neben dem Vertrag mit Waldruh St. Katharinen müsste die Fuggersche Stiftung mit der Stadt Aichach einen sogenannten Verwaltungshelfervertrag abschließen. Die Stadt wäre damit Träger dieses überregionalen Friedhofs im Wald und würde sich verpflichten, diesen auf 99 Jahre zu betreiben. Auch für die Erhebung der Gebühren und die Verkehrssicherungspflicht wäre die Kommune zuständig. Einige Stadträte befürchteten nun Probleme, wenn die Stiftung sich zurückziehen oder das Betreiberunternehmen pleite gehen sollte. Bürgermeister Klaus Habermann meinte zwar, dass sich das Risiko für die Stadt in Grenzen halte. Dennoch wird nun bis zur Stadtratssitzung nochmal geklärt, welche Verpflichtungen genau auf die Stadt zukommen könnten. Bedenken gab es auch wegen der Infrastruktur, die im oder beim Wald geschaffen werden müsste, also Parkplätze, eine kleine Holzkapelle für 16 Personen, Wege oder auch sanitäre Anlagen. Zudem ist nicht auszuschließen, dass die Belegung der vorhandenen städtischen Friedhöfe zurückgeht. Damit könnten zumindest mittel- oder langfristig Beerdigungen teurer werden. Außerdem konnten sich die meisten Ausschussmitglieder grundsätzlich mit Beerdigungen in einem Wald nicht so recht anfreunden. Peter Meitinger (CSU) hielt „die Zeit noch nicht reif dafür”, Lothar Bahn (FWG) meinte, eine Stadt in der Größe Aichachs müsse nicht jeden Trend mitmachen. Einzig Marion Zott (Grüne) befürwortete den Bestattungswald entschieden. Sie hatte in der Vergangenheit auch schon einen Vorstoß für die Einrichtung von Baumgräbern am Neuen Friedhof gemacht - was nicht möglich war. Nun hat der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung das Thema auf dem Tisch.