Ein Schrottauto lag auf der Seite, ein Rettungswagen parkte nicht weit davon entfernt, zwei Fahrzeuge - eines davon war ein MLF aus Gebenhofen - standen neben zahlreichen Reihen an Bierbänken und wurden bestaunt, anfangs allerdings hauptsächlich von Feuerwehrleuten. „Darf man da zuschauen?”, fragte ein kleiner Bub am Rande einer Absperrung ein wenig verunsichert. „Klar, dafür sind wir ja da”, ermutigte Mario Pettinger vom Roten Kreuz, der auf die erste Vorstellung wartete. Kurz vor 14 Uhr, als die Floriansjünger eine technische Hilfeleistung demonstrieren wollten, füllten sich die Bänke rasant. Über 40 Schaulustige drängten an die Wache. Hinter dem Feuerwehrhaus vergnügten sich Kinder. Eine liebevoll aus Holz gezimmerte Hausfassade musste „gelöscht” werden. Bunte Flammen an Scharnieren in den Fenstern galt es mit einem Wasserstrahl umzuschießen. Das funktionierte aber nur im Team. Für ausreichend Nachschub an Löschwasser sorgten kräftige Nachwuchsfeuerwehrler an einer Handpumpe. Luftballons und Aufkleber lagen aus, an einer Stadelwand hingen Zeitungsausschnitte, die die lange Geschichte des 1900 gegründeten Feuerwehrvereins bebildern. Auch ein historischer Spritzenwagen konnte am Samstag bei Bilderbuchwetter in Oberbernbach bestaunt werden. Einer der Höhepunkte des Aktionstags im Aichacher Ortsteil war aber die Vorführung der technischen Hilfeleistung. Vor zahlreichen Interessierten griff Kommandant Erwin Höß zum Mikrofon und erklärte, wie eine normale Alarmierung abläuft. Die Sirene ertönte, dann ging alles ganz schnell. „Unsere Ausrückzeit beträgt im Normalfall sechs Minuten”, sagte Höß. Dann sind die Einsatzkräfte unterwegs. Mit Martinshorn und Blaulicht drehte ein Löschfahrzeug seine Runde durch Oberbernbach. „Wir simulieren, wie lange die Fahrt zur Einsatzstelle dauern kann”, führte Höß aus. Im kaputten Auto inmitten der abgesperrten Fläche lag inzwischen ein vermeintlich Verletzter. Während Höß erklärte, führten die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes und der Feuerwehr ihre Aufgaben aus, sprachen das Unfallopfer im Fahrzeug an und schlugen die Scheibe ein. Mit Decken schützten die Einsatzkräfte den Autofahrer, ehe sie die Windschutzscheibe entfernten und den Mann sicher auf ein sogenanntes „Spine-Board”, eine gelbe Trage, bugsierten. Die Gäste in Oberbernbach applaudierten. Gestern lud die Aichacher Feuerwehr zum Aktionstag ein. Ein Großteil der Wehren im Landkreis Aichach-Friedberg beteiligte sich am Wochenende am schwäbischen Feuerwehrtag. Der soll vor allem das gute Image der Feuerwehren untermauern und zur Nachwuchswerbung beitragen.