Die Nachricht der Demonstranten ist klar. Klimaziele dürfen nicht nur irgendwann respektive 2030 oder 2050 erfüllt werden, Handlungsbedarf besteht ganz akut. Und die Botschaft richtet sich vor allem an die älteren Generationen. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut”, skandierte etwa der zwölfjährige Rubin Falkinham, der den abschließenden Umzug durch die Innenstadt mit anführte. Thomas Schmid von der Aichacher Polizei gestand den Demonstranten sogar zu, eine zweite Runde durch die Innenstadt zu drehen. Die Demonstration verlief friedlich. Zuvor hatten sich die Teilnehmer am Maiobelisk vor dem Aichacher Rathaus getroffen, die Schülerband Salt 'n' Vinegear eröffnete die Veranstaltung mit Liedern wie „Deep Talk Mode”, Carla Holz, ehemalige Schülerin am Aichacher Deutschherrengymnasium (DHG) und neben Hannah Herrmann, Marion Zott, Michael Wolf und Alfred Seitz eine der Organisatorinnen der Fridays For Future in der Paarstadt, begrüßte die Teilnehmer. „Heute ist ein guter Tag zu demonstrieren”, meinte sie. Immerhin stellte die Bundesregierung am Freitag ihr etwa 50 Milliarden Euro schweres Klimapaket vor. „Es geschieht erst etwas, wenn Menschen die Trägheit überwinden und der Politik klar machen, dass etwas passieren muss”, sagte Biolandwirt Stephan Kreppold am Rande der Veranstaltung. Er begrüßte die Demonstration, prangerte aber auch an, dass „die Inhalte des Klimapakets bei weitem noch nicht ausreichend” seien. Er forderte beispielsweise auch kurzfristige Maßnahmen wie ein sofortiges Tempolimit. Unterstützung erhielt die Demonstration generell von einigen älteren Menschen. Der 79-jährige Adolf Herzog aus Obergriesbach war mit dem Fahrrad angereist, „meiner Solidarität seid euch sicher, stand auf dem Schild, das er dabei hatte. Veranstaltungsleiterin und Mitorganisatorin Hannah Hermann zeigte sich zufrieden mit der Demo. „Es waren wieder mehr Teilnehmer als erwartet”, sagte sie auf Nachfrage. Sie und ihre Mitorganisatoren seien zwar als Abiturienten keine Schüler mehr, würden sich aber weiterhin für die Sache einsetzen. „Wir hoffen natürlich, dass sich auch in der Schule noch Leute finden, die demonstrieren”, meinte Carla Holz. DHG-Schulleiterin Renate Schöffer zeigte sich beeindruckt vom Einsatz der jungen Leute, auch über die Schulzeit hinaus. „Engagierte Schüler brauchen wir immer”, erklärte sie. Angefangen hatten die „Fridays For Future” im vergangenen Spätsommer als Schulstreiks fürs Klima. In Aichach gab es den ersten großen Streik am 9. August dieses Jahres.