Ursprünglich sollte der Burgplatz als einer der historisch wichtigsten Orte Bayerns im Mittelpunkt der Landesausstellung stehen. Als absehbar war, dass die komplizierte Sanierung der Burgkirche nicht bis 2020 abgeschlossen sein würde, wurde das Konzept geändert. Statt der frühen Wittelsbacher stehen nun die Wittelsbacher als Städtegründer im Zentrum der Ausstellung. In der Aichacher Stadtpolitik war und ist unumstritten, dass man Burgplatz und Burgkirche dennoch aufwerten und als „Wittelsbacher Erinnerungsorte” erfahrbar machen will. Ebenso unumstritten ist auch, dass man umsichtig und moderat vorgehen wird, man möchte kein „Disneyland”, wie es Bürgermeister Klaus Habermann einmal genannt hat. Bauamtsleiterin Carola Küspert stellte dem Bauausschuss des Aichacher Stadtrats nun den vom Aichacher Planungsbüro Hans Brugger ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog vor. Unter anderem werden Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, Geländer rückgebaut, ein Rundweg angelegt, einheitliche Info-Tafeln sowie (wie am Grünzug an der Paar) Bänke und Abfallbehälter aufgestellt und der frühere Burggraben freigelegt. Die Zufahrt zum Burgplatz wird gesperrt, allerdings ist natürlich gewährleistet, dass Rettungskräfte oder Menschen mit Behinderung durchfahren können. Bei allem solle, so Küspert, die Aura des Ortes nicht gestört werden. Der Weg zum Sisi-Schloss wird mit Naturmaterial verbessert, ihm kommt auch eine wichtige Rolle zu. Er stellt nicht nur die Verbindung zwischen beiden Orten sowie dem Schloss und der früheren Burg dar, sondern beide Areale sollen in Zukunft als öffentliche Gärten ins Bewusstsein gerückt werden. Am Beispiel des Schlossgartens könne man zeigen, so die Bauamtsleiterin, was einen englischen Landschaftsgarten auszeichne. Der Oberwittelsbacher Stadtrat Dieter Heilgemeir (CSU) hatte noch eine Reihe von Anregungen, unter anderem müsse man die Parkplatzfrage klären, wenn der Burgplatz gesperrt werde; insgesamt war er aber sehr zufrieden und „dankbar für das gute Maßnahmenkonzept”. Der Burgplatz werde beziehungsweise bleibe so ein „ruhiger, beschaulicher geschichtsträchtiger Ort”. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 337 000 Euro. Eine Förderung von 83 000 Euro aus dem EU-Leader-Topf hat die Stadt beantragt. Die Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde liegt bereits vor. Sie ist notwendig, weil es sich beim Burgplatz um ein Natur- und Bodendenkmal handelt. Burgplatz bleibt „ruhiger und beschaulicher Ort”