Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.09.2019 12:00

Schüler handelt mit Drogen

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Auf die Idee, einen schwunghaften Drogenhandel zu beginnen, sei der mittlerweile 23-Jährige über einen „Menschen” gekommen, an dessen Name er sich heute nicht mehr erinnern könne. Er selbst habe bereits hin und wieder Betäubungsmittel konsumiert, MDMA und Marihuana, ehe ihn ein Typ in einem Club darauf brachte, sich das Zeug im Internet zu bestellen. Spätestens Anfang Oktober 2017 betrieb der Angeklagte dann ein lukratives Geschäft mit den bunten Pillen. Zunächst benutzte der Schüler mehrere „tote Briefkästen”, um sich die Ecstasy-Pillen sicher schicken zu lassen. Dazu kundschaftete er Wohnungen im Stadtgebiet Augsburg aus. Wenn er sicher sein konnte, dass die ausgesuchte Wohnung wirklich leerstand, klebte er einen erfundenen Namen auf den Briefkasten. Und wartete dann ab, bis ein Postbote das Päckchen mit den Drogen lieferte. Später ließ er sich die Pillen sogar an seine echte Adresse schicken.

Schließlich wurde dem Schüler ein Drogenfund in Schwabmünchen zum Verhängnis. Der dortige Konsument gab seinen Kontakt preis, schnell kamen die Ermittler auf die Spur des Angeklagten. Nach einem Deal mit 183 Ecstasy-Pillen zum Preis von 600 Euro durchsuchten die Polizeibeamten die Wohnung des jungen Mannes und fanden noch weiteres belastendes Material.

Hier wie vor Gericht zeigte er sich äußerst kooperationsbereit und legte all seine Geschäfte offen. Richter und Staatsanwaltschaft werteten dieses Entgegenkommen durchaus positiv, insgesamt überwog aber die Tatsache, dass der junge Mann einen schwunghaften Drogenhandel betrieb, bei dem er viel Geld verdiente. Zudem sei er schon in der Vergangenheit durch Diebstahl, Leistungserschleichung, Drogenbesitz und zuletzt wegen versuchten Einbruchs in ein Haus in Friedberg aufgefallen. Richter Walter Hell folgte dem Strafmaß der Staatsanwaltschaft und verhängte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren.


Von Robert Edler
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