Krisch, Leiterin der Aichacher Stelle, und Hahn, Gesamtleiter der KJF Kinder- und Jugendhilfe im Wittelsbacher Land, hatten dazu ins Kreuzgratgewölbe des Aichacher Kreisgutes Landrat Dr. Klaus Metzger, Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, den Leiter des Jugendamtes Aichach-Friedberg Bernd Rickmann und Stefan Leister, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der KJF Augsburg, zu einer Talkrunde eingeladen. Prominenz und Kompetenz also.
Weniger prominent, durchaus aber auch kompetent, waren die Jugendlichen Nur, Eva und Kristian, die ebenfalls auf dem Podium saßen. Denn sie haben selbst erlebt, wie sich eine Beratung auf der „anderen Seite” anfühlt.
Worin sich alle einig waren: Es ist gut, dass es Beratungstellen gibt, der Bedarf ist unbestritten. Fanden im ersten Jahr der Stelle in Aichach gerade einmal acht Beratungen statt, sind es mittlerweile konstant mehr als 400 im Jahr, in den 40 Jahren deutlich mehr als 11 000.
Das haben Nur, Eva und Kristian als Erfahrung für sich mitgenommen: Es sei gut gewesen, mit jemandem von außerhalb der Familie zu sprechen, jemandem, der gut zuhöre und der einen anderen Blick auf die Probleme habe. Für sich selbst hätten sie gelernt, möglichst schnell Rat zu suchen, wenn sie als Eltern einmal Probleme hätten.
Habermann, Metzger und Rickmann wiesen auch darauf hin, dass Erziehungsberatung nicht nur eine private Angelegenheit sei, sondern einen gesamtgesellschaftlichen Aspekt habe.
„Eine Stadt lebt davon, dass Menschen zusammenleben, und die Familie ist die Keimzelle des Zusammenlebens”, sagte Habermann. Für Rickmann hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten genau diese gesellschaftsstabilisierende Funktion der Beratungstellen an Bedeutung genommen.