Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.07.2019 12:00

Aichach soll Aichach bleiben

Zur Stadtmauerkulisse   soll die Fassade der alten Feuerwehrzentrale an der Martinstraße umfunktioniert werden. Neben dieser nur vorübergehenden Maßnahme setzt das Konzept der Stadt Aichach für die Bayerische Landesausstellung auf Nachhaltigkeit. Die Paarstadt soll sich so präsentieren, wie sie ist, betont Bürgermeister Klaus Habermann, man wolle kein Disneyland spielen.	Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
Zur Stadtmauerkulisse soll die Fassade der alten Feuerwehrzentrale an der Martinstraße umfunktioniert werden. Neben dieser nur vorübergehenden Maßnahme setzt das Konzept der Stadt Aichach für die Bayerische Landesausstellung auf Nachhaltigkeit. Die Paarstadt soll sich so präsentieren, wie sie ist, betont Bürgermeister Klaus Habermann, man wolle kein Disneyland spielen. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
Zur Stadtmauerkulisse soll die Fassade der alten Feuerwehrzentrale an der Martinstraße umfunktioniert werden. Neben dieser nur vorübergehenden Maßnahme setzt das Konzept der Stadt Aichach für die Bayerische Landesausstellung auf Nachhaltigkeit. Die Paarstadt soll sich so präsentieren, wie sie ist, betont Bürgermeister Klaus Habermann, man wolle kein Disneyland spielen. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
Zur Stadtmauerkulisse soll die Fassade der alten Feuerwehrzentrale an der Martinstraße umfunktioniert werden. Neben dieser nur vorübergehenden Maßnahme setzt das Konzept der Stadt Aichach für die Bayerische Landesausstellung auf Nachhaltigkeit. Die Paarstadt soll sich so präsentieren, wie sie ist, betont Bürgermeister Klaus Habermann, man wolle kein Disneyland spielen. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
Zur Stadtmauerkulisse soll die Fassade der alten Feuerwehrzentrale an der Martinstraße umfunktioniert werden. Neben dieser nur vorübergehenden Maßnahme setzt das Konzept der Stadt Aichach für die Bayerische Landesausstellung auf Nachhaltigkeit. Die Paarstadt soll sich so präsentieren, wie sie ist, betont Bürgermeister Klaus Habermann, man wolle kein Disneyland spielen. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)

Wichtig ist Bürgermeister Klaus Habermann nach eigenem Bekunden, „dass wir hier kein Disneyland spielen”. Aichach solle und werde sich so präsentieren, wie es ist. Allein deshalb wurde bei der Erstellung der städtischen Schwerpunkte Wert auch Nachhaltigkeit gelegt. Die Neukonzeption des Wittelsbacher Museums im Unteren Tor, ausgerichtet auf die Geschichte Aichachs mit Schwerpunkt auf den Stammsitz der Wittelsbacher am Burgplatz in Oberwittelsbach, wird nach der Landesausstellung ebenso besichtigt werden können wie die angepeilte Teildauerausstellung im Unterwittelsbacher Sisi-Schloss und der Wanderweg rund um den Burgplatz mit ausführlichen Informationstafeln. Die Burgkirche selbst ist angesichts der unerwartet komplexen Sanierung zwar nicht zu besichtigen, Habermann könnte sich aber vorstellen, dass dies Besucher dazu bewegen könnte, allein deshalb später noch einmal in die Paarstadt zu kommen. Wie ausführlich berichtet, stufen Experten die aktuell laufenden Arbeiten als „Pilotprojekt am Rande dessen, was eigentlich machbar ist”, ein.

Als dauerhafter Anziehungspunkt ist zudem das dreidimensionale Bronzemodell gedacht, das die Stadt Aichach im Jahr 1914 zeigt und vor der Spitalkirche am Stadtplatz installiert werden soll. Unterstützt werden die Stadt und das Haus der Bayerischen Geschichte dabei vom Rotary Club und dem Lions Club Schrobenhausen-Aichach.

18 zusätzliche Stadtführer wurden bereits ausgebildet, gemeinsam mit der zwölften Klasse des Deutschherren-Gymnasiums wurde eine „Entdeckungstour durch Aichach” entwickelt, im Sisi-Schloss gibt es einen Hörpfad. Bei einem Rundgang durch die Stadt werden Hinweistafeln und QR-Codes Auskünfte zu Bauwerken und Sehenswürdigkeiten geben. Start und Ziel dafür wird das „Feuerhaus” an der Martinstraße sein. Die ehemalige Zentrale der Feuerwehr wird dazu multimedial bespielt, die Fassade als Stadtmauerkulisse mit Turmsilhouette gestaltet - eines der wenigen Element, die nicht dauerhaft sein werden.

Eröffnet wird die Landesausstellung voraussichtlich in Friedberg, die Aichacher könnten aber auch in diesem Fall mit von der Partie sein. Der Verwaltung schwebt ein Public Viewing samt Fest unter dem Motto „Wir sind Wittelsbacher” auf dem Stadtplatz oder am Tandlmarkt vor. Begleitend dazu sind „kleine” Mittelalterliche Markttage angedacht.

Weitere Bestandteile des Aichacher Konzeptes sind eine ansprechende Gestaltung des Reisemobilstellplatzes am Freibad, ein Shuttlebus zwischen den Museen und dem Burgplatz in Oberwittelsbach, ein Biergarten im Bereich des Jahrtausendwegs und grüne Rastmöglichkeiten für die Gäste unter dem Motto „Aichach blüht” sowie „Momente der Besinnung” in der Kirche. Dem städtischen Infobüro soll eine räumliche Anlaufstelle am Stadtplatz als Plattform für die Inszenierung der Landesausstellung eingerichtet werden. Gespräche laufen zudem für den sogenannten „Schwabentag”. Er wird seit 2008 alle Jahre vom Bezirk ausgerichtet und gibt den schwäbischen Kommunen Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu präsentieren. Aichach hat vor ein paar Jahren zugunsten Augsburgs auf die Ausrichtung verzichtet, nun könnte der „Schwabentag” die Landesausstellung bereichern - und für zusätzliche Werbung in ganz Schwaben sorgen.

Apropos Werbung: Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass auch Souvenirs und andere Merchandising-Produkte in den Fokus rücken werden. In diesem Zusammenhang setzt man auch auf ein Engagement des Einzelhandels und der Gastronomie. So könnte man sich unter anderem speziell auf die Landesausstellung angepasste Speisekarten vorstellen. Bürgermeister Habermann hofft jedenfalls auf eine aktive Beteiligung und verweist auf die Kaufkraft der zwischen 100 000 und 200 000 Besucher, die zu einer Landesausstellung erwartet werden. Im Durchschnitt lasse jeder Gast 30 Euro in den teilnehmenden Städten. „Das lohnt sich in jedem Fall”, ist Habermann überzeugt. Das gilt auch für die Bürger selbst: Wichtiges Ziel für 2020 sei, die Landesausstellung als identitätsstärkendes Gemeinschaftserlebnis zu installieren. Public Viewing zur Eröffnung und Biergarten am Jahrtausendweg


Von Robert Edler
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