Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.07.2019 12:00

Guter Dinge, trotz Blasen an den Füßen

Blasen vom langen Laufen:   Die Profis vom Malteser-Hilfsdienst, hier Michael Rosner, versorgten die Wallfahrer nicht nur mit Blasenpflaster, sondern auch mit Tee. 	Fotos: Erich Hoffmann (Fotos: Erich Hoffmann)
Blasen vom langen Laufen: Die Profis vom Malteser-Hilfsdienst, hier Michael Rosner, versorgten die Wallfahrer nicht nur mit Blasenpflaster, sondern auch mit Tee. Fotos: Erich Hoffmann (Fotos: Erich Hoffmann)
Blasen vom langen Laufen: Die Profis vom Malteser-Hilfsdienst, hier Michael Rosner, versorgten die Wallfahrer nicht nur mit Blasenpflaster, sondern auch mit Tee. Fotos: Erich Hoffmann (Fotos: Erich Hoffmann)
Blasen vom langen Laufen: Die Profis vom Malteser-Hilfsdienst, hier Michael Rosner, versorgten die Wallfahrer nicht nur mit Blasenpflaster, sondern auch mit Tee. Fotos: Erich Hoffmann (Fotos: Erich Hoffmann)
Blasen vom langen Laufen: Die Profis vom Malteser-Hilfsdienst, hier Michael Rosner, versorgten die Wallfahrer nicht nur mit Blasenpflaster, sondern auch mit Tee. Fotos: Erich Hoffmann (Fotos: Erich Hoffmann)

Bereits Tage vorher sind die rüstigen Senioren unterwegs, um auf dem Pilgerweg Unwegbarkeiten zu beseitigen und eventuelle Umwege zu organisieren.

1989 brachte der damalige Stadtpfarrer Helmut Mayr die Aichacher Andechs-Fußwallfahrt, deren Chronik bis ins Jahr 1589 zurück reicht, mit Pfarrgemeinderat Hermann Plöckl wieder in Schwung. Weit über 100 Teilnehmer hatten sich dafür angemeldet.

Heuer war der 82 Kilometer lange Pilgerweg wegen der großen Hitze von über 30 Grad besonders schwer zu bewältigen. Stadtpfarrer Herbert Gugler spendete um 5 Uhr morgens den Pilgersegen und wünschte allen Teilnehmern eine gesunde Heimkehr. Durch das Ecknachtal und Hohleneich bei Sielenbach, wo die Wallfahrergemeinschaft bei der Familie Breitsameter zum Frühstück eingeladen war, über das Sankt-Salvator-Kircherl in Adelzhausen führte der Pilgerweg bis zur Mittagspause nach Unterumbach. Trotz der großen Anstrengung waren die Pilgerer bei bester Laune, sangen voller Inbrunst Lieder und beteten. Zur Mittagszeit - nach über sieben Stunden auf den Beinen - waren die Wallfahrer alle noch frohen Mutes. Stadtpfarrer Herbert Gugler freute sich über die gesunde Ankunft an der Zwischenstation. Die Familie Schlittenlechner tat ihr Übriges und bereitete zusammen mit vielen ehrenamtlichen befreundeten Helfern ein köstliches aufbauendes Mittagessen und Kuchenbüfett.

Auch die Malteser zogen dort eine erfreuliche Bilanz: Nur eine Blase am Fuß und keine Kreislaufbeschwerden. Unterwegs versorgte das Malteser-Hilfsteam die Teilnehmer mit Früchtetee aus der Aichacher Spitalküche.

Mit Sonnenhut und Regenschirm, der als Sonnenschutz eingesetzt wurde, Sonnencreme und Magnesium führte der Aichacher Pilgerweg dann weitere vier Stunden bis nach Mammendorf. „Eine Wüstenstrecke”, so erfahrene Pilger, weil es ab Unterumbach fast keine Schatten spenden Bäume mehr gibt.

Warum sie die Strapazen alle zwei Jahre auf sich nehmen? Wegen der tollen Gemeinschaft, Beten und Singen, der Begegnung mit sich selbst, der guten Gespräche mit Mitmenschen, dem wohltuenden Schweigen unterwegs, der Begegnung mit der Natur und natürlich mit Gott wegen, war die Antwort - eine immer wieder aufs Neue einmalige Lebens- und Glaubenserfahrung.

Nach 41,7 Fuß-Kilometern wurden die erschöpften Pilgerer in der Pfarrgemeinde Sankt Jakobus Mammendorf von Pfarrer Wolfgang Huber und den Pfarrsekretärinnen herzlichst empfangen und in Privatquartieren von Pfarrgemeindemitgliedern untergebracht.

Stadtpfarrer Herbert Gugler zelebrierte mit Diakon-Anwärter Michael Gastl den Abendgottesdienst. Der Kühbacher wird am 5. Oktober im Augsburger Dom zum Diakon geweiht.


Von Ines Speck
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