Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.04.2019 12:00

Forum Z gewinnt politischen Einfluss

Der Arbeitskreis Biodiversität   tauscht sich im Kreisgespräch aus aus. Unterm Zeltdach (Bild oben) traf sich die Initiative „Plant for the planet”.	Fotos: Andreas Alt (Fotos: Andreas Alt)
Der Arbeitskreis Biodiversität tauscht sich im Kreisgespräch aus aus. Unterm Zeltdach (Bild oben) traf sich die Initiative „Plant for the planet”. Fotos: Andreas Alt (Fotos: Andreas Alt)
Der Arbeitskreis Biodiversität tauscht sich im Kreisgespräch aus aus. Unterm Zeltdach (Bild oben) traf sich die Initiative „Plant for the planet”. Fotos: Andreas Alt (Fotos: Andreas Alt)
Der Arbeitskreis Biodiversität tauscht sich im Kreisgespräch aus aus. Unterm Zeltdach (Bild oben) traf sich die Initiative „Plant for the planet”. Fotos: Andreas Alt (Fotos: Andreas Alt)
Der Arbeitskreis Biodiversität tauscht sich im Kreisgespräch aus aus. Unterm Zeltdach (Bild oben) traf sich die Initiative „Plant for the planet”. Fotos: Andreas Alt (Fotos: Andreas Alt)

Landrat Klaus Metzger hatte die Veranstaltung eröffnet. Er zeigte sich nach Aussage von Haile froh darüber, dass auf Anregung des Forums schon im vergangenen Jahr die Aktion „Wittelsbacher Land blüht und summt” ins Leben gerufen worden war. Dabei werden Blühflächen, Streuobstwiesen, Patenschaften für Felder, Waldränder oder Einzelgehölze und die Anlage neuer Ökoflächen im Kreisgebiet gesammelt und kartiert (wir berichteten). Nun könne Metzger darauf verweisen, dass im Kreis bereits etwas für mehr Artenvielfalt getan wird. Er habe angekündigt, die Bearbeitung von Straßenrandstreifen werde umgestellt. Für so etwas gebe es Rückhalt in der Bevölkerung und auch in den kommunalen Gremien.

Im Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit machten sich die Teilnehmer Gedanken darüber, wie sie das Forum bei Bürgermeister-Dienstbesprechungen, in Gemeinde- und Stadträten, bei Unternehmen oder der IHK zum Thema machen könnten. Allerdings muss dafür noch geklärt werden, wie sich das Forum im Einzelnen vorstellen will. Dahinter verbergen sich nämlich zahlreiche, teils auch recht unterschiedliche Gruppen von der Landschaftsplanung bis zur Biolandwirtschaft. Gemeinsames Ziel war ursprünglich mehr Klimaschutz.

Der Arbeitskreis Biodiversität zeigte allerdings auch, dass es noch zahlreiche Hindernisse auf dem Weg zu einer ökologischeren Wirtschaftsweise gibt. Die Ackerrandstreifen würden nicht nur aus Nachlässigkeit mehrmals jährlich mit abgemäht, was das Aufwachsen seltener Pflanzen und die Bildung eines Lebensraums für Insekten und andere Tiere verhindert.

Die Bauern müssten mit „jedem Grashalm” rechnen, denn das Mähgut werde verkauft, um zu Biogas zu werden, hieß es. Zudem achteten die Bauern darauf, dass keine Unkräuter oder Krankheitskeime auf ihre Felder gelangten.

Den Grasschnitt auf ihre Felder aufzubringen, wie es ökologisch wünschenswert wäre, liege also überhaupt nicht in ihrem Interesse.

Es sei aber besser, die Landwirte als Verbündete zu gewinnen, als gegen sie zu arbeiten. Die Kommunen, denen die Randstreifen oft gehören, seien ihrerseits froh, dass die Bauern dafür sorgen, dass es „ordentlich” aussieht.

Zum ersten Mal sollte in diesem Jahr ein spezieller Jugend-Workshop stattfinden, in dem darüber nachgedacht werden sollte, wie sich ökologische Ziele im Alltag umsetzen lassen. Er fiel aber wegen zu wenig Teilnehmern aus. Workshop-Leiterin Larissa Schneider von der Bund Jugend baute vorbereitete Schaubilder daher schnell zu einer kleinen Ausstellung um. Nach ihrer Beobachtung sehen sich viele Jugendliche einem Konsumzwang ausgesetzt, werden aber in letzter Zeit konsumkritischer. Man könne zwar nicht das Wirtschaftssystem in kurzer Zeit völlig umstellen, aber es helfe, „wenn jeder ein bisschen was macht”. Auch miteinander zu reden, sei hilfreich. Sie selbst ist seit vier Jahren Veganerin; sie empfindet das nicht als Druck, sondern lebt so zufriedener, wie sie sagte. Und sie zeigte einige einfache Alltagsbeispiele für eine ökologischere Lebensweise: einen Waschball statt belastender Waschmittel, Stofftaschen statt Plastik, Mehrwegverpackungen oder den Verzicht auf unnötige Verpackung.


Von Ines Speck
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