Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.03.2019 12:00

Geburtshilfe: Chefarzt für Hauptabteilung steht fest

Wie mehrfach berichtet, ist die Hauptabteilung mit fest angestellten Ärzten statt Belegärzten nicht nur aus Sicht der Kreispolitiker die einzige Chance, um eine Geburtshilfestation im Landkreis zu erhalten. Wenn möglich, soll sie bereits zum Mai den Betrieb aufnehmen. Eine der Voraussetzungen ist, dass ein fünfköpfiges Ärzteteam vorhanden ist: neben einem Chefarzt ein leitender Oberarzt, ein Oberarzt sowie zwei Fachärzte.

Der Krankenhaus-Werkausschuss des Kreistags hat nun in seiner Sitzung am Montag im nichtöffentlichen Teil beschlossen, dass Dr. Siegbert Mersdorf die Chefarztposition übernehmen wird. Mersdorf war von 1998 bis 2017 Gynäkologe in Friedberg mit Belegbetten im Krankenhaus.

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, sollen im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung bis zu vier Gynäkologen als Leiharbeitnehmer eingestellt werden. Und auch im Bereich der Hebammen fassten die Kreisräte Beschlüsse: Hebammen, die von der Freiberuflichkeit in die Festanstellung in der Hauptabteilung wechseln, soll eine Zulage gewehrt werden. Bei der Sitzung hatten allerdings anwesende Hebammen deutlich gemacht, dass sie wohl in der Mehrheit eine freiberufliche Tätigkeit weiterhin einer Festanstellung vorziehen würden (wir berichteten). Verfolgt man die Debatte um die Geburtshilfe sowohl in Friedberg wie auch in Aichach, scheint es zwischen Hebammen auf der einen und Landkreis sowie Klinikleitung auf der anderen Seite noch einigen Redebedarf zu geben. Allerdings hat Landrat Metzger auch deutlich gemacht, dass niemand „Hebammen in eine Festanstellung zwingen” wolle. Es sei in der Hauptabteilung auch eine Mischform vorstellbar: Also fest angestellte Ärzte mit Hebammen, die entweder fest oder freiberuflich arbeiten.


Von Berndt Herrmann
north