Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.03.2019 12:00

Gleiche Arbeit, weniger Lohn

Demzufolge kommen Männer mit einer Vollzeitstelle im Kreis Aichach-Friedberg auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 3131 Euro pro Monat - Frauen hingegen nur auf 2569 Euro (Stand 31.12.2017). Besonders groß fiel der Verdienstunterschied mit monatlich 1520 Euro in den Tätigkeitsfeldern Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung im Wittelsbacher Land aus.

Im bayernweiten Schnitt beträgt der Verdienstunterschied bei Vollzeitbeschäftigten 17 Prozent (Männer: 3556 Euro, Frauen: 2968 Euro). Dies liege teils an niedrigeren Positionen, die Frauen häufig hätten, insbesondere aber auch an der mangelnden Zahlungsbereitschaft von Unternehmen, erklärt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in einer Pressemitteilung. Gewerkschafter Tim Lubecki spricht von einer „Diskriminierung per Lohnzettel”. Es könne nicht sein, dass Frauen bei der Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren zögen, meint der NGG-Regionalchef.

„Dabei sind es immer noch vor allem Frauen, die sich nach einem langen Arbeitstag um Familie und Haushalt kümmern - und das unbezahlt.”

Experten sehen vor allem in den MINT-Zweigen Chancen für weibliche Arbeitnehmer. Denn in diesen Bereichen, also in den Sparten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, werden dringend Fachkräfte gesucht.

Laut dem „Women in Tech Report 2018” erwägen allerdings nur 18 Prozent der befragten Studentinnen, dafür aber 32 Prozent der befragten Studenten eine Karriere in den MINT-Berufen. Im Wittelsbacher Land arbeiteten Ende 2017 466 sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte in den Tätigkeitsfeldern Naturwissenschaft, Geografie und Informatik. Nur 47 von ihnen sind Frauen. MINT-Zweige bieten Chancen für weibliche Arbeitnehmer


Von Nayra Weber
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