Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.01.2019 12:00

Nächstenliebe statt Egoismus: Aichach feiert Stadtpatron

Zahlreiche Fahnen  der Vereine waren auch heuer wieder bei der Sebastiansprozession dabei.
Zahlreiche Fahnen der Vereine waren auch heuer wieder bei der Sebastiansprozession dabei.
Zahlreiche Fahnen der Vereine waren auch heuer wieder bei der Sebastiansprozession dabei.
Zahlreiche Fahnen der Vereine waren auch heuer wieder bei der Sebastiansprozession dabei.
Zahlreiche Fahnen der Vereine waren auch heuer wieder bei der Sebastiansprozession dabei.

Seitdem wird alljährlich am Wochenende um den Sebastianstag, 20. Januar, von den Aichacher Bürgern ein Gelübde eingelöst, bei dem ihn die Menschen der Stadt mit einer heiligen Messe, einer festlichen Prozession durch die Stadt und Rosenkranzgebeten huldigen.

Ihm zu Ehren wurde im Jahr 1484 die Sebastianskapelle an der Donauwörther Straße errichtet, die Bischof Ulrich von Augsburg am 15. Juni desselben Jahres weihte. Sebastian bedeutet „der Verehrungswürdige”, denn er soll als Soldat Christen, die inmitten von Heiden und Christenverfolgern gelebt haben, geholfen haben. Dafür ließ der Kaiser Sebastian an den Pfahl binden und mit Pfeilen durchbohren. Doch auf wundersame Weise überlebte er diese Marter, wurde gesund gepflegt und stellte sich wiederum vor den Kaiser. Vor Wut ließ der ihn dann mit Keulen zu Tode prügeln.

Sebastians Leben und Sterben habe auch heute noch Aussagekraft für die Kirche und die Gesellschaft, stellte Stadtpfarrer Herbert Gugler gestern in seiner Predigt heraus. Obwohl er in einer höheren Position war, begegnete Sebastian seinen Soldaten als Bruder im Glauben auf Augenhöhe. Er kümmerte sich gerade um die Menschen, die Probleme hatten. Sebastian lebte christliche Nächstenliebe. Damit, so Gugler, sei der Stadtpatron auch heute noch ein Vorbild für alle, die in Staat, Kirche und Gesellschaft besondere Verantwortung tragen. Eine besondere Aufgabe oder ein Amt diene nicht der Befriedigung des eigenen Egos, sondern habe anderen zu dienen. Kirche werde dort Zukunft haben, wo sie einladend und offen für alle Schichten der Gesellschaft sei.

Bei der Prozession durch die Stadt sangen die Teilnehmer das Lied „Heiliger Sebastian, nimm bei Gott dich unser an, hilf uns kämpfen, hilf uns siegen, hilf, wenn wir im Sterben liegen”. Stadtpfarrer Herbert Gugler trug die Monstranz mit der Reliquie des Heiligen Sebastian durch die Stadt. Die Vereine und Organisationen flankierten die Wallfahrt mit ihren Fahnen und Bannern. Männer der Pfarreiengemeinschaft trugen dabei die Statue des Stadtpatrons auf ihren Schultern.

Von heute Montag, 21., bis Samstag, 26. Januar, wird täglich um 13.30 Uhr in der Sebastianskapelle ein Rosenkranz gebetet. Am morgigen Dienstag, 22. Januar, 18 Uhr, wird in der Sebastianskapelle eine heilige Messe gefeiert. Der Abendgottesdienst in der Stadtpfarrkirche fällt aus.


Von Robert Edler
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