Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.10.2018 12:00

Berufsziel: Leben retten

Theresa Käuferle   leitet eine Studie, bei der Krebskranken, die an einer Virusinfektion erkrankt sind, Immunzellen des Stammzellspenders verabreicht werden.
Theresa Käuferle leitet eine Studie, bei der Krebskranken, die an einer Virusinfektion erkrankt sind, Immunzellen des Stammzellspenders verabreicht werden.
Theresa Käuferle leitet eine Studie, bei der Krebskranken, die an einer Virusinfektion erkrankt sind, Immunzellen des Stammzellspenders verabreicht werden.
Theresa Käuferle leitet eine Studie, bei der Krebskranken, die an einer Virusinfektion erkrankt sind, Immunzellen des Stammzellspenders verabreicht werden.
Theresa Käuferle leitet eine Studie, bei der Krebskranken, die an einer Virusinfektion erkrankt sind, Immunzellen des Stammzellspenders verabreicht werden.

Knochenmark- beziehungsweise Stammzellspenden stellen bei Krebserkrankungen, insbesondere Leukämien, oft die einzige Therapiemöglichkeit mit Aussicht auf Heilung dar. Allerdings erkrankt ein Teil der Patienten im Anschluss an eine Stammzelltransplantation an therapieresistenten, lebensbedrohlichen Virusinfektionen. Derzeit gibt es kaum Medikamente, die ihnen helfen könnten. Ein großer Hoffnungsschimmer für die Betroffenen stellen daher Immuntherapien dar, bei denen ihnen spezielle Abwehrzellen verabreicht werden.

Genau hier setzt die Studie des Teams um Theresa Käuferle an: „Wir werden als Vorreiter weltweit die erste Phase-3-Studie auf dem Gebiet der Immuntherapien mit Immunzellen gegen nicht-behandelbare Virusinfektionen durchführen, um diese lebensrettende Immuntherapie nicht nur Patienten in unseren Unikliniken, sondern Menschen in ganz Europa zur Verfügung stellen zu können”, erklärt sie.

Das Zentrum für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Ludwig-Maximilians-Universität München befindet sich im Dr.-von-Haunerschen-Kinderspital und gehört zu den größten pädiatrisch-onkologischen Zentren Deutschlands. Das Forschungslabor der Abteilung ist eines der führenden universitären Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Immuntherapien für die Behandlung von Leukämie und refraktären (therapieresistenten) Virusinfektionen bei Krebspatienten.

Theresa Käuferle arbeitet seit rund fünf Jahren im Labor in München. Zuvor hat die Aichacherin in Freising-Weihenstephan Technische Biologie studiert, aber schnell gemerkt, dass es sie eher in den klinischen als in den Lebensmittel-Bereich zieht. Ihre Doktorarbeit über RNA-Therapien hat sie daraufhin in der LMU-Kinderklinik erarbeitet. „Damit war mein Schicksal besiegelt”, erklärt die 33-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach ihrer Promotion vor fünf Jahren wechselte sie in die onkologische Abteilung, „weil man hier direkt den Sinn seiner Arbeit vor Augen hat und Menschen helfen kann”. Als „Post-Doc” betreute sie dort von Anfang an Doktoranden und musste eigenständig „Projekte” erarbeiten: Konzepte zur Beantragung von staatlichen Geldern, damit Grundlagenforschung und klinische Studien durchgeführt werden können. Unter anderem hat die Aichacherin in dieser Zeit an einem Projekt zur frühzeitigen Erkennung des Wiskott-Aldrich-Syndroms mitgewirkt, einer angeborenen Erkrankung, bei der sowohl die weißen Blutkörperchen, die für die Infektionsabwehr zuständig sind, als auch die Blutplättchen, die zum Blutgerinnungssystem gehören, betroffen sind. Ihr erstes Forschungsprojekt im Bereich der Immuntherapien behandelte den möglichen Einsatz des Crispr-Systems, das in der Gentechnik Anwendung findet, bei Immuntherapien.

Dann bot der Chef ihr an, die besagte Studie mit Immunzellen gegen Virusinfektionen in Phase 3 zu bringen: Nun werden Patienten europaweit mit einbezogen, es ist der letzte Schritt vor einer möglichen Genehmigung des Verfahrens als Standardtherapie. Theresa Käuferle ist stellvertretende Herstellungsleiterin bei dem Projekt, das zum Ziel hat, künftig viele Menschenleben zu retten.

Die ganze Geschichte lesen Sie heute in der Aichacher Zeitung oder im E-paper.


Von Nayra Weber
north