Fernsehen, Radio und WLAN am Bett, optional Schreibtisch und eigener Bademantel sowie Großbild-TV im Zimmer - man kann tatsächlich wie Geschäftsführer Krzysztof Kazmierczak von „Hotel-Charakter” sprechen, mit dem die Klinik an der Paar glänzt und die Zukunft meistern möchte. Zum Start gibt es nur Gewinner: Die Bevölkerung im Landkreis-Norden, deren wohnortnahe medizinische Versorgung langfristig gesichert ist; längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Patienten und Beschäftigten, die unter modernsten Bedingungen gesund werden beziehungsweise arbeiten können. Und schließlich der Landkreis, der angesichts wesentlich wirtschaftlicherer Betriebsabläufe darauf hoffen kann, dass sich das jährliche Klinik-Defizit deutlich reduzieren lässt oder im besten Falle sogar gänzlich in Luft auflöst. Ein Krankenhaus kuriert sich quasi selbst.
Fast 50 Millionen Euro wurden dafür in die Hand genommen. Gut die Hälfte davon übernimmt der Freistaat. Lob und Dank gab es insofern für Ministerpräsident Markus Söder, aber auch für die Kommunalpolitiker und Altlandrat Christian Knauer, die 2010 die Chance nutzten und erfolgreich in die Verhandlungen mit dem bayerischen Sozialministerium einstiegen. „Visionär und mutig” nannte Landrat Dr. Klaus Metzger den Einsatz Knauers. Er verhehle nicht, dass der Bau ein langer Marathonlauf gewesen sei, an dem links und rechts des Wegs einiges passiert ist, so Metzger wohl nicht zuletzt mit Blick auf den schlechten Baugrund und die unvorhergesehenen Folgen. Entscheidend sei am Ende aber das Erreichen des Zieles. Der Zeitplan sei in diesem Fall zwar nicht eingehalten worden, sehr wohl aber der Kostenrahmen. „Heute beginnt eine neue Zeitrechnung in der medizinischen Versorgung im Wittelsbacher Land”, unterstrich der Landkreischef und verpasste dem Neubau mit einem Augenzwinkern das Attribut, modernstes Krankenhaus Europas zu sein - zumindest gestern und bis zur Eröffnung der nächsten Klinik.