Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.03.2018 12:00

Ein Windrad aus Menschen

Wie berichtet, steht das Thema „Aufhebung der Konzentrationszonen Windkraft” auf der Tagesordnung des Aichacher Stadtrats bei seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 22. März, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal am Tandlmarkt. Heben die Stadträte die Vorrangflächen auf, dann gilt die 10-H-Regel. Bei einer Windradhöhe von 250 Metern wären die UKA-Pläne damit gestorben.

Der Verein will bis zur Stadtratssitzung aber weiter aktiv sein, informieren und Bürger wie Politiker überzeugen. Info-Blätter werden an alle Haushalte in den betroffenen Aichacher Ortsteilen verteilt, dazu auch in Schiltberg und Hollenbach. Der Schiltberger Ortsteil Allenberg ist von der einen Konzentrationsfläche betroffen, die Krebsbachtal-Gemeinde ist Nachbar der anderen ausgewiesenen Fläche nördlich von Hiesling, für die sich die UKA und ihre Tochterfirma Vensol ebenfalls interessieren. Auf der dritten Konzentrationsfläche im Blumenthaler Wald stehen bekanntlich schon Windräder.

Vereinsvorsitzender Dr. Christoph Bringmann und seine Mitstreiter wollen aber auch am Samstag auf dem Stadtplatz informieren und mobilisieren. Dabei setzen sie auf eine öffentlichkeitswirksame Aktion: Sie wollen ein Windrad mit Seilen und Menschen nachstellen. Der Motor soll das Radhaus sein, zum Oberen Tor wird ein 246 Meter langes Seil gespannt (Gesamthöhe), in die anderen drei Richtungen jeweils 149 Meter lange Seile - sie sollen den Rotordurchmesser symbolisieren.

Die Aktion soll nicht nur die Ausmaße eines „Riesenwindrads” verdeutlichen - nach Angaben des Vereins wären es die größten in Süddeutschland - , sondern auch darauf verweisen, dass Aichach von drei Seiten von Windrädern umgeben wäre. „Das wäre nicht gut für die Stadt”, sagt Bringmann.

Der Mediziner betont, dass er und seine Unterstützer nicht generell gegen Windräder seien. Die geplanten seien aber zu hoch und zu nah, deshalb fordert „Schutz unserer Wittelsbacher Heimat” die Aufhebung der 2013 ausgewiesenen Konzentrationsflächen.

Fast alle Kommunen haben damals solche Vorrangflächen geschaffen, um die Kontrolle über die Ansiedlung von Windkraftanlagen zu haben. Andernfalls hätten die als privilegierte Bauvorhaben geltenden Mühlen praktisch überall hingebaut werden können, die Kommunen hätten kaum Einflussmöglichkeiten gehabt.


Von Berndt Herrmann
north