Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.11.2017 12:00

Wohnen statt Biergarten

So soll das dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude   an der Aichacher Bahnhofstraße aussehen. 	Foto: Architekturbüro Fent (Foto: Architekturbüro Fent)
So soll das dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude an der Aichacher Bahnhofstraße aussehen. Foto: Architekturbüro Fent (Foto: Architekturbüro Fent)
So soll das dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude an der Aichacher Bahnhofstraße aussehen. Foto: Architekturbüro Fent (Foto: Architekturbüro Fent)
So soll das dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude an der Aichacher Bahnhofstraße aussehen. Foto: Architekturbüro Fent (Foto: Architekturbüro Fent)
So soll das dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude an der Aichacher Bahnhofstraße aussehen. Foto: Architekturbüro Fent (Foto: Architekturbüro Fent)

Schon im Jahr 2013 hatten Erol und Sanol Duman eine Bauvoranfrage zum Bau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Stelle des jetzigen Biergartens und dazugehörigen Gastronomiegebäudes gestellt. Der Stadtrat reagierte mit der Aufstellung eines Bebauungsplans samt Veränderungssperre. Ein städtebaulicher Wettbewerb fand allerdings keine Mehrheit im Gremium, sodass im September dieses Jahres der Bebauungsplan gekippt wurde. Das war aber nicht der einzige Punkt, der das Vorhaben ausbremste. Das Landratsamt hatte die erste Planung des Gebäudekomplexes abgelehnt, weil es mit seinen drei Vollgeschossen zu massiv sei und sich nicht in das Umfeld einfüge. Nach mehreren Gesprächen wurden das dritte Vollgeschoss zwar als Staffelgeschoss etwas zurückgesetzt. Dafür wurde die Grundfläche erhöht, sodass von einer Reduzierung des Baukörpers kaum gesprochen werden kann.

Ob sich das Gebäude ins Umfeld einfügt, ist nicht nur eine Geschmacks-, sondern auch eine Definitionsfrage. Das Landratsamt hat als Umfeld lediglich das Bestandsgebäude und die beiden Richtung Bahnhof folgenden Häuser gewertet - allesamt kleiner. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es allerdings bis zu viergeschossige Häuser. Den meisten Stadträten wollte nicht einleuchten, weshalb auf der einen Straßenseite verboten sein sollte, was auf der anderen erlaubt ist. Bedenken gab es lediglich bei der SPD. Kristina Kolb-Djoka war „nicht grundsätzlich dagegen, aber ich fühle mich von dem Gebäude erschlagen”. Bürgermeister Klaus Habermann war vor allem hinsichtlich der Seite zum Stadtgarten kritisch. Während sich die Bahnhofstraße noch weiter verändern werde, sei der Stadtgarten für die Ewigkeit. Der Vorschlag von Helmut Baumann vom städtischen Bauamt, ein Phantomgerüst zu errichten und erst nach dessen Inaugenscheinnahme zu entscheiden, wurde mit 5:7 Stimmen abgelehnt. Die vier SPD-Vertreter stimmten am Ende gegen das Bauprojekt in vorgelegter Form, die Mehrheit sprach sich dafür aus. Das letzte Wort hat der Stadtrat.


Von Carina Lautenbacher
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