Silke Frauenholz-Funk, dem dramaturgischen Kopf dieser Aufführung, ist eine Inszenierung von Schillers klassischem Drama gelungen, wie sie auf Amateurbühnen selten zu sehen ist. Die Aufführung, gespielt von Schülern der elften und zwölften Klasse, war durch und durch rund und gelungen.
Schon das Bühnenbild wirkte sehr professionell, fast, als hätte ein Austausch mit den Münchner Kammerspielen stattgefunden: eine zweigeteilte Bühne vor einer schwarzen Wand. Die rechte Seite, über weite Teile des Stücks Elisabeths Refugium, wurde beherrscht von einem erhöhten Podest. Linkerhand agierten die 'rangniedrigeren' Schauspieler, mit dem Publikum fast auf einer Höhe. Königin Elisabeth, obenauf auf ihrem Thron, stand über der schottischen Königin. Am Ende aber starb Maria auf eben diesem erhöhten Podest und Elisabeth krümmte sich, von allen verlassen, am Boden. Schon mit dem Höhenunterschied auf der Bühne vermittelte die Inszenierung die Ehren- und, Märtyrerhaftigkeit von Marias Tod.
Außerdem war es auch jüngeren Zuschauern ein Leichtes, der Handlung zu folgen. Das lag einerseits daran, dass Silke Frauenholz-Funk eine gekürzte und verständliche Fassung des Stücks verwendete. Andererseits gelang es den von ihr geführten Schauspielern hervorragend, das komplexe Netz an Intrigen und Verschwörungen nachvollziehbar darzustellen.
Das wichtigste Plus dieses Theaterabends aber war das schauspielerische Niveau der Schüler. Ob nun Julia Schiemann, in der Rolle der Maria Stuart, die englische Königin als Bastard beschimpfte, und ihre Wut dabei so realistisch wirkte, dass selbst die Zuschauer auf ihren Sitzen zurückwichen, oder ob Hannes Köppel sich als Mortimer, verzweifelt und von Leicester verraten, eine Kugel in den Kopf jagte: Die Schüler wussten ihre Rollen perfekt zu interpretieren.
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