Zu diesem Zeitpunkt vermeldete das Landratsamt Aichach-Friedberg 53 Tote, die insgesamt seit März 2020 im Landkreis mit oder an Corona verstorben sind. Diese Zahl ist inzwischen auf 61 angestiegen. Bei sieben der neu hinzugekommenen Todesfälle seit 23. Dezember handelt es sich um Bewohner des Aichacher Seniorenheims Haus an der Paar. Ende November war es dort, wie auch in anderen Heimen im Landkreis, zu einem Ausbruch im Zusammenhang mit Corona gekommen. Anfang Dezember wurde die Einrichtung unter Quarantäne gestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren 18 Bewohner positiv getestet worden. Während das Ausbruchsgeschehen im Aichacher Spitalheim, Friedberger Pro Seniore und Pöttmeser St. Hildegard bereits für beendet erklärt worden war, ist das beim Haus an der Paar nicht der Fall. Dennoch wurden dort am 27. Dezember an 32 Bewohner und zehn Mitarbeiter die ersten Impfungen verabreicht. Ein mobiles Impfteam der Firma Vitolus kam dazu ins Heim. Laut Heimleiterin Lolita Höpflinger seien allerdings keine positiv Getesteten geimpft worden, alle bislang Geimpften seien wohlauf. Sie selbst war auch unter den Ersten, die den genbasierten mRNA-Impfstoff - ein neuartiges Prinzip, bei dem nicht der abgeschwächte oder abgetötete Erreger oder auch dessen Antigene gespritzt werden, sondern quasi die Bauanleitung dafür - erhalten hat. Am Sonntag ist das Impfteam wieder im Haus, um einem Teil die zweite Dosis zu geben und 20 Bewohnern sowie 13 Mitarbeitern die erste. Höpflinger bedauert die Todesfälle in ihrem Heim, betont aber gleichzeitig, dass im vergleichbaren Zeitraum ein Jahr zuvor, also in der Vor-Corona-Zeit, sogar mehr Bewohner gestorben seien. Zwischen November 2019 und Januar 2020 waren 13 Heimbewohner gestorben. Von November 2020 bis gestern sind es neun Tote. Zudem habe sie inzwischen mehr Bewohner als noch vor einem Jahr. „Wir haben generell Todesfälle. Es ist nun mal leider so, dass ein Altenheim die Endstation ist und keiner hier mehr herausspringt und einen Marathon läuft”, versucht es Höpflinger bildlich zu erklären. Weiter verdeutlicht sie, dass alle Senioren in ihrer Einrichtung diverse Vorerkrankungen hätten. „Wir sprechen hier von mindestens Pflegegrad zwei, durchschnittlich sogar drei”, sagt Höpflinger. Bei der Reihentestung am 1. Januar war niemand positiv getestet worden, am 5. Januar ergab der PCR-Test bei einer Mitarbeiterin einen positiven Befund. Die Ergebnisse der Testung vom 13. Januar stehen noch aus. In den Kliniken an der Paar werden aktuell 19 Patienten mit einem positiven Testergebnis behandelt. Von 17 Intensivbetten in Aichach und Friedberg sind aktuell fünf mit positiv Getesteten belegt, alle werden beatmet. Vorige Woche hatten die Kliniken laut DIVI-Intensivregister 18 Intensivbetten zur Verfügung. Die Anzahl variiert im Zusammenhang mit dem eingesetzten Pflegepersonal. Wenn nicht genügend Pflegekräfte vorhanden sind, wird die Anzahl der Betten entsprechend herabgesetzt. Derzeit gebe es diesbezüglich aufgrund von Krankheit und Quarantäne zunehmend Probleme.