Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.02.2021 17:55

Abschlussbericht verzögert sich

Verschlossene Türen:   Der Eingang zum Friedberger Krankenhaus in Corona-Zeiten.	Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Verschlossene Türen: Der Eingang zum Friedberger Krankenhaus in Corona-Zeiten. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Verschlossene Türen: Der Eingang zum Friedberger Krankenhaus in Corona-Zeiten. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Verschlossene Türen: Der Eingang zum Friedberger Krankenhaus in Corona-Zeiten. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Verschlossene Türen: Der Eingang zum Friedberger Krankenhaus in Corona-Zeiten. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)

Mitarbeiter, die im Urlaub sind oder freihaben beziehungsweise in anderen Landkreisen wohnen, mussten nicht eigens die Anfahrt nach Friedberg am vergangenen Donnerstag oder Freitag auf sich nehmen und konnten sich woanders testen lassen. Deswegen lagen gestern nicht alle Daten vor, doch die Zahl der fehlenden Befunde bewegt sich laut Höper bei höchstens zehn. Für nicht getestetes Personal gilt bis 12. Februar ein Betretungsverbot der Klinik.

Oberstes Ziel sei es jetzt, jede weitere Ansteckung in der Klinik zu verhindern und „das ganze Geschehen” aufzuarbeiten.

Wie bereits berichtet, sind mindestens zwei Patienten, die unseren Informationen zufolge negativ getestet im Friedberger Krankenhaus aufgenommen worden waren, im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Mit einem weiteren Todesfall beschäftigt sich nun auch die Justiz, da eine Frau Anzeige wegen fahrlässiger Tötung ihres Vaters erstattet hat.

Bei der Aufarbeitung des Ausbruchs helfen LGL-Experten. Involviert sind die „Spezialeinheit Infektionshygiene und Sachbereich Krankenhaushygiene” unter der Leitung von Dr. Verena Lehner-Reindl sowie die „Task-Force Infektiologie” unter der Leitung von Dr. Martin Hoch, wie die Gesundheitsamtsleiterin gestern darlegte. Die Task-Force setzt sich aus drei Untereinheiten zusammen, die in Erlangen, Oberschleißheim und Memmingen stationiert sind, also im Bereich der drei größten bayerischen Flughäfen. In Friedberg kam die neu eingerichtete Memminger Mannschaft zum Einsatz, wie Höper erklärte.

Einen Zwischenstand der bisherigen Erkenntnisse wollte Höper, die weiter in engem Austausch mit den LGL-Kollegen steht, nicht abgeben.

Aktuell befinden sich 20 Mitarbeiter des Friedberger Krankenhauses positiv getestet in Quarantäne. Dabei sind zwei neu hinzugekommen, allerdings waren diese zehn beziehungsweise zwölf Tage nicht im Haus. Diese Personen wurden vorher oder außerhalb des Reihentests ermittelt.

Landrat Dr. Klaus Metzger, Klinikchef Dr. Hubert Mayer und Gesundheitsamtsleiterin Dr. Kirsten Höper zollten unisono allen Mitarbeitern der Kliniken an der Paar Respekt und Anerkennung bei der Pressekonferenz. Allesamt müssten derzeit „einiges über sich ergehen lassen”, sagte Höper. Jeden Tag einen Schnelltest, der bei manchen sogar Nasenbluten verursache, und alle zwei Tage einen PCR-Test zu machen, sei „hart an der Grenze” für die Mitarbeiter, bei denen sich zum Teil gewisser Widerstand rege, wie Klinikchef Mayer einräumte.

Mutation: Zwar gebe es aktuell keine wissenschaftliche Basis für eine höhere Übertragbarkeit der Virusmutation - „wir müssen aber davon ausgehen”, sagte Dr. Hubert Mayer.

Dr. Kirsten Höper erklärte, eine Mutation liege in der „Natur des Virus”, das sei auch von Grippewellen bekannt. Hier werde der Begriff Mutation in der Regel aber nicht verwendet. Eine Veränderung im Genmaterial des Virus sei normal. Inzwischen gebe es ihres Wissens nach 120 Mutationen von Sars-Cov-2. Wie sich diese in Deutschland ausbreiten werden, werde man sehen. Grundsätzlich sei in nächster Zeit mit mehr Meldungen von Mutationen zu rechnen, weil mehr darauf getestet werde, sagte Höper. Das Auftreten einer Mutation löst beim Gesundheitsamt „relativ wenig Handlungsbedarf” aus, da zum Zeitpunkt der Erkenntnis bereits alle Maßnahmen wie Kontaktverfolgung und Quarantäne ergriffen sind.

Tote: Seit März sind in Aichach-Friedberg 77 Menschen mit und an Corona verstorben. Damit kam ein weiterer Fall seit der gestrigen Meldung hinzu.


Von Tanja Marsal
north