Zuvor hatte Bernreiter seine verkehrspolitische Position grob abgesteckt. „Ich gönne jedem sein 9-Euro-Ticket. Aber für den ländlichen Raum bringt das nichts. Gerade dort sind die Menschen auf das Auto angewiesen. Für mich ist das eine rein ideologische Diskussion.”
Er hätte die 2,5 Milliarden Euro lieber in den Ausbau des Schienennetzes gesteckt, zumal Geld knapp sei. „Die Kasse für die Bahn ist leer. Wir schaffen es gerade, zwei Bahnhöfe pro Jahr barrierefrei auszubauen und haben davon noch 450.” Außerdem sei Hilfe für die Busunternehmer nötig, die von der Dieselpreis-Erhöhung gebeutelt seien - wie im Übrigen auch die Bahn, deren Züge zur Hälfte noch Diesel-betrieben seien. Bernreiter sieht im Herbst Zugabbestellungen der Bahnunternehmen kommen, die die Investitionen nicht mehr stemmen können. Das Geld für das 9-Euro-Ticket sei auch aus diesem Grund falsch angelegt.
Auch die Teilelektrifizierung der Paartalbahn wurde am Rande angesprochen. Doch sie fällt in die Zuständigkeit des Bundes. Dennoch bat Tomaschko seinen Parteifreund in dieser Sache um Unterstützung. Der Niederbayer Bernreiter, 58, verwies in diesem Zusammenhang auf eine Teststrecke mit Akku-Betrieb in Gunzenhausen, die allerdings noch einige Probleme der Technik offenbare. Dennoch könnte dies eine Alternative zur Elektrifizierung sein. Weil während der Corona-Zeit keine aussagekräftigen Erkenntnisse gewonnen werden konnten, regte Tomaschko eine Verlängerung der Testphase des Schnellbusses von Dasing nach Pasing an.