Für die Änderung des Bebauungsplans Haunswies-Südost hatte die Gemeinde Affing ein rund 3400 Quadratmeter großes Grundstück unweit der Quelle des Affinger Bachs südwestlich der Kapelle Sankt Jodok erworben. Nun hat die Ortsgruppe (OG) Lechrain des Bund Naturschutz (BN) sich der Fläche angenommen und das umgesetzt, was die klamme Kommune schon vor Beginn der Baumaßnahmen hätte verwirklichen sollen: die ökologische Aufwertung der Ackerfläche zu einem Biotop. Ende März halfen Mitarbeiter des Bauhofs Aindling, die Grenzen des Geländes per GPS neu zu bestimmen, denn Grenzsteine waren keine mehr zu finden. Zwei Tage später schon rollte der Bagger an, und Willi Christoph zog die Grasnarbe ab, die überwiegend aus Quecke bestand. Das Erdmaterial baute er zu einem Wall gegen die landwirtschaftlichen Einschwemmungen am nördlichen Rand des Grundstücks ein. Auch der Haunswieser Albert Golling steuerte einen Nachmittag lang den Raupenbagger. Zwei Ahorn, Stammdurchmesser auf Brusthöhe zehn Zentimeter, eine ebenso große Blumenesche, eine Linde und eine Wildkirsche sorgen für eine sofortige optische Bereicherung der Landschaft. Unter diesen Bäumen wachsen künftig 50 Sträucher, unter ihnen Schlehe, Liguster, Schneeball und Kornelkirsche. Außerdem sorgen mit Hundsrosen und der Roten Heckenkirsche auch zwei Rosengewächse für Winternahrung, Schutz und Brutgelegenheiten für Kleinsäuger und Vögel.Diese ökologisch wichtige Hecke schützten die BN-Aktivisten mit einem Zaun, der die nächsten zwei Jahre hilft, Verbiss zu vermeiden. Josef Higl hatte Vogelkästen gebaut, die er nun zusammen mit Lucia Bucher auf Stangen stellte. Der Haunswieser Landwirt Josef Kopp, er bewirtschaftet die benachbarten Ackerflächen, lockerte mit seiner Kreiselegge die künftige Magerrasenfläche. Josef Moll brachte aus der Schaezlerwiese hochwertiges Mähgut, das von Josef Higl, Renate Moll, Andrea und Herbert Engelhard und Josef Bäck auf der Fläche ausgebreitet wurde. Dass dieses Heu sehr wohl wertvolles Saatgut enthält, stellte Bürgermeister Markus Winklhofer bei seinem Besuch fest: Josef Moll griff in das Mähgut und zog eine Silberdistel heraus, die er dem Bürgermeister mit den Worten überreichte: „Dieses Saatgut wird hier auf diesem Boden so schnell nicht wachsen. Da müssen zuerst die Pilze im Heu, die Sporen und die mitgelieferten Kleinstlebewesen heimisch werden, bevor hier solche Raritäten zu finden sein werden.” Insgesamt investierte die BN-Ortsgruppe Lechrain über 120 Arbeitsstunden.oll