Am 31. Januar endete bekanntlich die Frist, innerhalb derer Kommunen selbst tätig werden konnten und steuern, wo auf ihrem Gemeindegebiet Windräder entstehen sollen. Also musste es am Dienstag schnell gehen: Noch vor Mitternacht galt es, die sogenannte Teilflächennutzungsplanänderung per Aushang in den Schaukästen der Gemeinde öffentlich zu machen. „Alles fristgerecht erledigt, der Bote war erfolgreich” erklärte Bürgermeister Markus Winklhofer (CSU,CVB) gestern am Telefon.Weil die Zeit eben drängte, traf sich der Rat am Dienstag zur Sondersitzung. „Heute haben wir noch die Möglichkeit, uns aktiv zu beteiligen, ab morgen geben wir das Heft des Handelns komplett an den Regionalen Planungsverband”, erklärte der Bürgermeister eingangs. Diese Verbände sind, wie berichtet, dafür zuständig, bayernweit genug Flächen ausfindig zu machen, auf denen Windkraft möglich ist - den gesetzlichen Vorgaben entsprechend, aber auch in Bezug auf die Frage, ob Wind weht oder nicht. Gelingt es nicht, bis Ende 2032 die geforderten 1,8 Prozent der Landesfläche auszuweisen, dann setzt sich die baurechtliche Privilegierung im Außenbereich durch, die Raumordnungsverfahren werden unwirksam. Sprich: Windräder wären wohl auf wesentlich mehr Flächen möglich als bisher.Für den Affinger Rat stellte sich nun die Frage, wie sinnvoll es sei, selbst tätig zu werden oder die Sache dem Planungsverband zu überlassen. Bauamtsleiter Ralf Scherbauer, der sich ausführlich eingearbeitet hatte, drückte sich so aus: „Ob ein abgefahrener Zug negativ ist, ist auch nicht so klar; allerdings haben wir bis 0 Uhr die Chance, selbst mitzuwirken. Die werden Flächen definieren, also sollten wir zusehen, es selber zu tun”, so Scherbauer. Weil zur Planungsregion neun auch die Stadt Augsburg (sowie die Landkreise Augsburg, Dillingen und Donau-Ries) gehört, wo Flächen für Windanlagen wohl eher schwer zu finden sein werden, geht Scherbauer davon aus, dass der Verband, dort „viel nehmen wird, wo er viel bekommt”. Also eher im ländlichen Raum.