Gabi Escher und Matthias Steinherr hatten mit ihrer Stückauswahl und ihrer Regie ins Schwarze getroffen, und auch die beiden neuen Schauspieler, Jonas Steinherr und Maria Zeitlmeir, wurden gut integriert. Überhaupt zeigten Gabi Escher und Matthias Steinherr ein gutes Händchen bei der Rollenverteilung: Vielen schienen die Rollen des bekannten Stückes von Ralph Wallner wie auf den Leib geschnitten. Ob die beiden Totengräber Schaufe und Schippe (dargestellt von Michael Brandmeier und Sebastian Stegmair) oder die schrullige Philomena (Sophia Schmid) - gerade die schrägen Rollen wurden mit viel Überzeugung dargestellt. Auch die beiden Giftspritzen Vevi Veichtl (Michaela Strobl) und Rosa Moderer (Franziska Bachmeir) buhlten erfolgreich um den Schuaster-Jackl (Jonas Steinherr), der freilich die Meinung hat „Heiraten ist nur was für Männer ohne Schmerzempfinden” und sich nicht wirklich zu einer der beiden hingezogen fühlt. Verliebt agieren auch Maria Zeitlmeir als Lena und Markus Menzinger als Leo überzeugend. In der Maske hatten Anna Bachmeir und Manuela Stegmair viel zu tun - gilt es doch, die Gespenster überzeugend darzustellen. Und das ist beiden gelungen! „Gspenstermacher” ist ein wirklich lustiges Stück, das mit witzig-makaberen Situationen das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes be-”geistert”. Der Beginn des Stücks lässt die Zuschauer noch im Unklaren, was folgen wird: Der Epilog von Philomena deutet auf eine gruselige, triste Situation in einem Moor hin - mit Nebel und Geistern. Im gesamten Stück bilden die triste Atmosphäre in einer ärmlichen Moorschenke mit ihren etwas seltsamen Gästen, die überraschende Situationskomik und der Wortwitz einen wunderbaren Kontrast. Auch Bezüge zum Dorfgeschehen und zur heutigen Zeit sorgen für Lacher. Mit dem Thema Tod und Gespenster wird immer sehr unterhaltend und spannend, aber nicht pietätlos umgegangen. Schön ist auch, dass im Dialekt gespielt wird. Eine besondere Herausforderung, die den Schauspielerinnen und Schauspielern aber offensichtlich nicht schwerfiel, sind die Auftritte der Gespenster - die nicht alle „sehen”. Die Darstellerinnen und Darsteller brillieren mit einer großen Leichtigkeit - die Dialoge ergänzen sich, und der Wortwitz und auch kleinere Boshaftigkeiten sorgen für viele Lacher im Publikum. Zum Inhalt sei gesagt, dass die beiden Totengräber so einigermaßen im Moortaler Moos überleben können. Schippe und Schaufe sind eher weniger beliebt im Dorf, was daran liegt, dass sie einen recht schrägen Humor haben, mit den Fingern essen, jeden Fusel trinken und sich eher selten waschen. Auch die Dorfverrückte - oder eher die Philosophin, die für jede Art von Handlung einen passenden Spruch bereithält - mag die Totengräber nicht und belegt sie - mehr oder weniger zufällig - mit einem Fluch. Das allein reicht noch nicht: Denn die beiden Totengräber sollen nun aufgrund einer Ankündigung der Bestattungsbehörden kein spärliches Gehalt bekommen, sondern nur noch per Begräbnis. Eine Flasche Gift ist da eine große Verlockung, und schon geistert und gespenstert es im Dorf. Das Wort „Quälgeist” bekommt für die Totengräber auf einmal eine ganz neue Bedeutung, und sie merken bald, dass mit Geistern nicht zu spaßen ist. Erfreut können nur Lena und Leo sein - dank überraschender Erbschaften steht ihrem Liebesglück nichts mehr im Wege.