Eigentlich sah die Lebensplanung des 62-Jährigen anders aus: Opa wollte der Jurist künftig sein, sich zusammen mit seiner Frau um die drei Enkel kümmern. Doch die Mühlhausener waren sich einig, diesmal einen eigenen Kandidaten aufzustellen (wir berichteten). Die Suche gestaltete sich aber schwierig und war laut Faltermeier letztlich nicht erfolgreich. Für ihn selbst irgendwie ein Dilemma: „Wenn du der Meinung bist, es muss sich was ändern, aber selbst nichts tust, das geht für mich nicht in Ordnung - da hab ich ein Störgefühl im Bauch”, erklärte er seine Entscheidung doch zu kandidieren gestern im Rahmen eines Pressegesprächs. Viele seien sehr unzufrieden mit dem, was sich in den vergangenen Jahren in Affing abgespielt habe, die Stimmung im Gemeinderat schwanke zwischen frustriert und genervt, bis hin zu sehr verärgert. „Viele Kollegen wollten nicht mehr kandidieren”, so Faltermeier. Mit seiner Entscheidung, die er vor einer Woche endgültig getroffen hat, sieht das nun offenbar anders aus. Unterstützung will der Kandidat bei allen Listen suchen. Dass jemand, der wie er den Bau der Umfahrungen vorantreiben möchte, dabei in Anwalting und Gebenhofen wohl keine offenen Türen einrennen wird, ist Faltermeier klar. Dennoch geht es ihm vor allem um eins: „Wie kommt man zu einer Entscheidung, die für alle tragbar ist? Das war auch früher mein Job”, so Faltermeier. Als Geschäftsführer war der gebürtige Augsburger viele Jahre in verschiedenen Wohnimmobilienunternehmen tätig und zwischenzeitlich für die Bewirtschaftung und Entwicklung von 50 000 Wohnungen in Süddeutschland zuständig. Auch dort galt es, die Interessen von Aktionären, Mietern und Mietervereinen möglichst in Einklang zu bringen. Der Umgang mit Behörden ist Faltermeier ebenfalls nicht fremd. Und, dass nicht immer alles so funktioniere, wie er sich das vorstellt, sei auch klar. Doch: „Auf meinen Wunsch kommt es nicht an. Es zählt, was der Gemeinderat beschließt. Der sollte vernünftige Vorlagen bekommen und eine Entscheidung treffen, die dann auch zügig umgesetzt wird”, so der Kandidat. Die Leute müssten wieder erleben, dass etwas passiert.