Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.03.2019 12:00

Gefahren überall

Diese Forderung war schon mehrfach laut geworden, zuletzt hatte ein Anwohner auf der Bürgerversammlung angeregt, Lkw auszusperren und den Verkehr über Geschwindigkeitsbegrenzungen zu bremsen. Ein Gespräch im Landratsamt, das Verwaltungsmitarbeiterin Marianne Birkner mit dem Sachgebietsleiter des Verkehrswesens geführt hatte, machte dabei wenig Hoffnung: Heinz Geiling sieht keine Chance für Tempo 30, auch bestimmte Fahrzeuge auszuschließen, sei nicht möglich, hieß es in der Beschlussvorlage.

Um solche Maßnahmen zu ergreifen, müsse eine örtliche Gefahrenlage bestehen, die „das Allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung von Leben, Gesundheit oder Eigentum von Personen ... erheblich übersteigt”. Wenn wirklich eine Gefahr bestehe, müssten zunächst auch Hinweisschilder angebracht werden, wie Birkner erklärte. Um die Geschwindigkeit aus Lärmschutzgründen zu beschränken, sei grundsätzlich ein Gutachten nötig.

Thema auf der Bürgerversammlung war auch der Mühlhauser Berg. Dort tut sich was. Wie Winklhofer berichtete, hat das Staatliche Bauamt mit den Planungen begonnen, die Vermessung liege vor. Allerdings: Die Kosten, die im Raum stehen, haben es in sich. Laut Bauamt ist für eine Verbreiterung von Straße samt Geh- und Radweg eine zusätzliche Stützmauer nötig. Das ergebe laut Bauamt grob geschätzt Baukosten von etwa vier Millionen Euro. Weil die Gemeinde für Geh- und Radwege zuständig ist, komme ein „erheblicher Teil” auf die Kommune zu. Im Mai sollen Details zum Projekt vorgestellt werden. Der Ausschuss war sich einig, einen einseitigen Geh- und Radweg zu favorisieren. Außerdem soll sich das Staatliche Bauamt die gesamte Ortsdurchfahrt genauer anschauen: Die Decke sei überall kaputt.

Als es um die Geschwindigkeitsreduzierung ab der Zufahrt zum künftigen Baugebiet „Am Weberanger” ging, entwickelte sich in der sonst sehr sachlichen Sitzung ein kleines Scharmützel zwischen Merwald und Schmid. Um sich aller Probleme auf einmal zu entledigen, sah Merwald nur eine Lösung: „Wir brauchen die Westumfahrung”, meinte er, und an Schmid gewandt: „Immer nur zu verhindern, bringt doch nichts.” Der Angesprochene gab sich enttäuscht und bezeichnete den Vorwurf als „absolut deplatziert”. Sie seien keine Verhinderer, sie hätten nur eine andere Vorstellung einer Umfahrung - und das sei absolut demokratisch und rechtens.

Winklhofer führte die Diskussion wieder aufs eigentliche Thema zurück. Gerhard Faltermeier meinte, man solle an einer Verschiebung der Ortsschilder dran bleiben - schließlich werde das Baugebiet ja auch über die Staatsstraße erschlossen. Und wo es eine Regel gebe, gebe es auch Ausnahmen. Scharmützel wegen Umfahrung


Von Verena Heisserer
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