Die jetzt schon längst überfällige Preiserhöhung war eine schwere Geburt. Bereits zum sechsten Mal setzte sich der Gemeinderat vorgestern öffentlich mit dem Thema auseinander. Im Februar hatte er die Diskussion um den Wasserpreis an den Finanzausschuss verwiesen und der Verwaltung einige Hausaufgaben mitgegeben. Denn in der Diskussion ging es nicht nur um den aktuellen Wasserpreis, sondern auch darum, was wegen anstehender Investitionen in Hochbehälter und Leitungen, in der Summe zwischen fünf und sieben Millionen Euro, auf die Gemeinde zukommt, und wie das zu finanzieren ist,Stichwort: Gebühren oder Beiträge. Auch ein aufgelaufenes Defizit aus den Jahren 2016 und 2017 spielte in den teils wirren und hitzigen Debatten eine Rolle, als es um den Kalkulationszeitraum für den aktuellen Wasserpreis ging. Im Februar forderte der Gemeinderat eine Vergleichsrechnung bezüglich der Zeiträume und einer Gebühren-/Beitragsfinanzierung.Damit befasste sich der Finanzausschuss im Mai hinter verschlossenen Türen. Auch der Gemeinderat war am Dienstag bestens vorbereitet: Vor den Pfingstferien hatte sich das Gesamtgremium unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten und offenbar eine Annäherung erzielt. Deshalb ging es am Dienstag - bei der öffentlichen Beratung, zu der allerdings keine Zuschauer gekommen waren - vergleichsweise schnell. Am Ende stand die Art der Finanzierung der Investitionen, ob über Beiträge oder nicht, nicht mehr zur Debatte. Lediglich der Wasserpreis für die kommenden Jahre wurde so angehoben, dass die laufenden Kosten gedeckt sind.Die Verwaltung hatte eine Anhebung auf 1,51 Euro bei einer Grundgebühr von 36 Euro vorgeschlagen. Josef Tränkl plädierte für eine höhere Grundgebühr von 48 Euro und einen Kubikmeterpreis von 1,44. Er argumentierte mit mehr sicheren Einnahmen - unabhängig vom Verbrauch. Zehn von 15 Räten votierten für diese Variante.