Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.09.2022 14:37

Vier Kinder und eine Jurte

In der Jurte gibt es Unterstellmöglichkeiten.  (Foto: ww)
In der Jurte gibt es Unterstellmöglichkeiten. (Foto: ww)
In der Jurte gibt es Unterstellmöglichkeiten. (Foto: ww)
In der Jurte gibt es Unterstellmöglichkeiten. (Foto: ww)
In der Jurte gibt es Unterstellmöglichkeiten. (Foto: ww)

Mit vier Kindern nahm der Baarer Waldkindergarten bereits am 1. September seinen Betrieb auf. Die fällige offizielle Indienststellung folgte am vergangenen Samstag mit einer kleinen Feier. Dazu hatte die Gemeinde als Träger sowohl die Eltern als auch alle Interessierten und an dem Vorhaben Beteiligten eingeladen. Bürgermeister Roman Pekis sprach in seiner Begrüßung von tausend Gedanken, die ihm beim Rückblick auf die Vorgeschichte durch den Kopf gingen. Als beeindruckend bezeichnete er die kurze Zeit, innerhalb der der Vollzug gemeldet werden konnte. Obwohl schon im Jahre 2020 von einem solche Projekt die Rede war, wurde erst im Juli 2021 deutlich, dass die Plätze im Kindergarten Sankt Laurentius die Nachfrage nicht abdecken würden. Dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom 17. Oktober 2021, einen Waldkindergarten zu installieren, folgte die Suche nach einer geeigneten Fläche. Diese stellte sich schwieriger dar als zunächst angenommen, denn bei den involvierten Behörden habe sich die Begeisterung für die Vorschläge in Grenzen gehalten.

Als Retter in der Not erwies sich Jakob Michl, der Leiter der bayrischen Forstverwaltung des Reviers Thierhaupten. Er schlug den Holzlagerplatz am Weinberg mit toller Aussicht auf Baar zu. Das fand sofort Zustimmung. Dass sich das Areal ohnehin schon im Gemeindebesitz befand, war ein zusätzlicher Vorteil. Als nötige Unterstellmöglichkeit kristallisierte sich nach einem Ortstermin beim Waldkindergarten Aichhörnchenkobel in Aichach schnell eine Jurte heraus. Mittels einer Spende der Firma Lesti wurde der Untergrund vorbereitet, die Jurte in Eigenregie aufgestellt und eine Rasenfläche eingesät. Parallel konnte die Geschäftsstellenleitern Sandy Lichtblau über das Internet aus einer Kindergartenauflösung günstig eine gebrauchte Innenausstattung der Jurte beschaffen.

Neben Bürgermeister Roman Pekis, der sich aktiv in die Arbeiten einbrachte, halfen zahlreiche Personen. Der Gemeindechef lobte Jakob Michl als „Gewinn für die Gemeinde“ und bedankte sich bei Josef Reiter, Sebastian und Benjamin Götz, Thomas Kähler, Hermann Kefer, Norman Gribbe und Michael Helfer, der Kindergartenleiterin Martina Gessler sowie aus der Verwaltung bei Stefan Wolf, Peter Fesenmeir, Viktoria Bux und Sandy Lichtblau für die tatkräftige Unterstützung.

Einen Einblick in den Tagesablauf gab anschließend Leiterin Marina Gessler. Zusammen mit Andrea Stocker-Gadletz und einer weiteren Kraft betreut sie momentan vier Kinder. Mit Harald Supka steht ab dem 1. Januar ein weiterer Kinderpfleger in den Startlöchern. Die Betreuung könnte also nicht optimaler sein. Ausgelegt ist der Baarer Waldkindergarten für 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, es sind also noch Kapazitäten frei. „Wir haben Zeit für das, was das Kind entdeckt“, so Martina Gessler, zumal es im Wald immer etwas zu entdecken und zu basteln gebe. Einen Einblick erhielten die Gäste bei einem kleinen von Jakob Michl geführten Rundgang. An dessen Ende pflanzte Michl mit den Kindern neue Eichen. Zum Abschluss gab es in der Jurte noch eine kräftigende Brotzeit. Die Gesamtkosten für das Projekt, inklusive der Jurte mit acht Metern Durchmesser, bezifferte Bürgermeister Roman Pekis überschlägig auf knapp 45▎000 Euro.

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