Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.09.2022 11:51

Vier gewinnt

<b>Maria Noe</b> stellt den Blumenthaler Ziegenkäse her.  (Foto: Blumenthal)
Maria Noe stellt den Blumenthaler Ziegenkäse her. (Foto: Blumenthal)
Maria Noe stellt den Blumenthaler Ziegenkäse her. (Foto: Blumenthal)
Maria Noe stellt den Blumenthaler Ziegenkäse her. (Foto: Blumenthal)
Maria Noe stellt den Blumenthaler Ziegenkäse her. (Foto: Blumenthal)

Seit vergangenem Herbst wird viel gemeckert in und um Blumenthal: Im November zogen Alma, Ava, Alfreda und ihre 47 Schwestern und Cousinen zusammen mit den zwei Zuchtböcken Imar und Igor ins zum Ziegenstall umgebauten Gewächshaus. Bald beginnt ihr zweites Jahr, das erste haben die neuen Mitglieder der Blumenthaler Landwirtschaft gut gemeistert. Über die Hälfte von ihnen waren trächtig, so dass Milchziegenhalter Lorenz Jäger sich über 30 milchgebende Ziegen freuen kann. Die Jahresleistung pro Ziege liege bei 900 Litern Milch, gerechnet habe er zunächst vorsichtig mit 650 Litern.

Acht Wochen durften die Zicklein bei ihren Müttern bleiben. Das sei lang. In vielen anderen Betrieben würden die Kitze direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt. Die Blumenthaler Ziegenbabys müssen ihre Mama erst verlassen, wenn sie Gras und Heu verdauen können. Teilweise sei das Gemecker nach der Trennung schon groß gewesen, erzählen Martin Tino Horack und Anja Püttmann.

Die weiblichen Zicklein bleiben, denn die Herde soll auf 120 Milchziegen anwachsen. Erst dann würde sich das Unterfangen rechnen. Der Ziegen-Testlauf geht zwei Jahre. Läuft es gut, bekommen sie einen echten Ziegenstall und das provisorische Zuhause wird (wieder) ein Gewächshaus.

Die Nachwuchsböcke allerdings ereilt ein anderes Schicksal. Sie werden geschlachtet. Lorenz Jäger hat den Plan, das Ziegenfleisch und eventuell auch Ziegen-Salami im Hofladen zu verkaufen.

Die Milch der Ziegen, die übrigens mit einer Melkmaschine gemolken werden können, kommt direkt in die Blumenthal-eigene Käserei. Dort wird sie handwerklich unter Zugabe von Milchsäurebakterien, Lab und Salz zu verschiedenen Ziegenkäsesorten verarbeitet. Frischkäse natur und mit Kräutern, Weichkäse, Schnittkäse, Joghurt, Quark, Feta und Camembert wird es geben, so Püttmann, die sich um den Aufbau des Hofladens kümmert.

Bei der Käseherstellung können Neugierige auch zusehen. Große Fenster erlauben einen Einblick in die Käserei.

Die anfallende Molke solle künftig nicht mehr ein Abfallprodukt sein. Bald würden Freiland-Schweine den Blumenthaler Tierbestand vergrößern. "Die fressen liebend gern Molke", weiß Anja Püttmann.

Im Hofladen gibt es vorwiegend selbst produzierte und regionale Bio-Produkte. Das Ziel sei, so viel wie möglich unverpackt zu verkaufen, schildert die Marketing-Fachwirtin. 40 Spender für Müsli, Nudeln und Reis etwa gebe es, 60 Produkte könne man unverpackt verkaufen. Ansonsten plane sie ein Pfandflaschen-System, "das ist die nachhaltigere Alternative", sagt Anja Püttmann. Es gebe alles für den täglichen Bedarf - in begrenzter Auswahl.

Der "Bio-Vollsortimenter" ist auch ein Mitglieder-Laden. Heißt: Genossinnen und Genossen kaufen günstiger ein.

Geöffnet ist der Blumenthaler Hofladen Montag und Donnerstag von 14 bis 19 Uhr sowie freitags und samstags von 9 bis 19 Uhr.

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