Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.05.2023 10:39

Unwetter überm Lechrain

In der Gamlinger Straße in Aindling pumpte die Feuerwehr Wasser aus Kellern.  (Foto: Christian Dauber, Feuerwehr Aindling)
In der Gamlinger Straße in Aindling pumpte die Feuerwehr Wasser aus Kellern. (Foto: Christian Dauber, Feuerwehr Aindling)
In der Gamlinger Straße in Aindling pumpte die Feuerwehr Wasser aus Kellern. (Foto: Christian Dauber, Feuerwehr Aindling)
In der Gamlinger Straße in Aindling pumpte die Feuerwehr Wasser aus Kellern. (Foto: Christian Dauber, Feuerwehr Aindling)
In der Gamlinger Straße in Aindling pumpte die Feuerwehr Wasser aus Kellern. (Foto: Christian Dauber, Feuerwehr Aindling)

Am Dienstagnachmittag zog ein Unwetter über den Lechrain. Betroffen vom lokalen Starkregen waren vor allem Axtbrunn, Eisingersdorf, Binnenbach und Aindling. Dort schlug ein Blitz in eine rund 35 Meter hohe Pappel ein und spaltete den Baum bis zur untersten Gabelung. Allerdings: „Das am Dienstag war kein Vergleich zu den Unwettern 2021”, meinte der Aindlinger Kommandant Andreas Ehleider am Telefon.

Gebraucht wurde die Wehr dennoch und um kurz vor 15 Uhr alarmiert. Weil Äste von der gespaltenen Pappel in der Gamlinger Straße abzustürzen drohten, entschieden Feuerwehr und der Bauhof Aindling, den Baum Stück für Stück zu fällen. Da Aindling weder über eine Drehleiter noch über ein anderes Hubrettungsgerät verfügt, holte der Bauhof eine Hebebühne aus Augsburg. Während der Fällung durch den Bauhof musste die Kreisstraße gesperrt werden, die Rehlinger Wehr unterstützte die Aindlinger Kollegen bei der Regelung des Verkehrs.

Zeitgleich kamen kamen laut Ehleider weitere Einsätze in Aindling hinzu. Zwei Mal drohte Wasser in Gebäude zu laufen; zwei Keller pumpte die Feuerwehr aus. Sämtliche Fahrzeuge der Feuerwehr Aindling waren mit rund 22 Kräften vier Stunden lang im Einsatz.

Weitere Einsätze gab es in Eisingersdorf und Binnenbach. Hier rückte die Feuerwehr Pichl-Binnenbach aus. Die Einsatzkräfte verbauten dort mehrere Paletten Sandsäcke. Laut Ehleider waren davon im vergangenen Jahr 2500 Stück von den Feuerwehren und dem Bauhof gefüllt worden. Diese Sandsäcke sind - für Notfälle - in der Raiffeisenlagerhalle, die der Markt Aindling vor ein paar Jahren erworben hat, eingelagert.

Lokal vom Starkregen betroffen war auch Axtbrunn. Während es in Alsmoos und Petersdorf nur regnete, ergossen sich auf der anderen Seite des Hügels rund 70 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Die Folge: Zeitweise war die Staatsstraße in Richtung Baar überflutet, in den Senken lief das Wasser zusammen. Laut Kreisbrandmeister Helmut Hartmann kümmerten sich die Feuerwehren Willprechtszell-Schönleiten und Alsmoos-Petersdorf um zwei Keller, die ausgepumpt werden mussten, sowie den angeschwemmten Kies auf der Brunnen- und Flurstraße. Auch die Einlaufschächte machten die Feuerwehrler zusammen mit dem Bauhof wieder frei. Mitgeholfen haben auch Landwirte mit Ladern und Kehrmaschinen. Um die teils überflutete Staatsstraße kümmerte sich das Staatliche Bauamt.

Betroffen war auch die Grundschule Petersdorf in Willprechtszell. Dort lief das Wasser von der südlich gelegenen Obstwiese über die Lichtschächte in einige Kellerräume, in denen Möbel gelagert sind. Der Schaden hält sich laut Bürgermeister Dietrich Binder „Gott sei Dank” aber sehr in Grenzen. Auch weil das etwa zwei Zentimeter hoch stehende Wasser in den Räumen schnell entdeckt wurde. Turnhalle und Werkraum waren nicht betroffen. Am Mittwoch ging es darum, Sinkkästen frei zu bekommen und die zusammengeschobenen Kieshaufen wieder auf die Feldwege zu transportieren. Laut Binder wird das Kanalnetz noch untersucht, ob es eventuell frei gespült werden muss. „Wir hatten Glück, und ich bin froh, dass alle so schnell geholfen haben”, sagte Binder am Telefon.


Verena  Heißerer
Verena Heißerer

Redakteurin

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