Elf Songs finden sich auf dem Album. Den Anfang macht ein Liebeslied an die Heimat. „Du gibst mir so viel, du bist mei Leidenschaft”, singt Sedlmeir. Für ihn ist das Heimatgefühl allerdings nicht an eine bestimmte Region, sondern eher an bestimmte Emotionen gekoppelt, wie er auf Rückfrage der AICHACHER ZEITUNG erklärt. Aufgewachsen ist der Gitarrist und Sänger im Wittelsbacher Land, er lebt in Freienried (Eurasburg). Seine Songtexte sind „im weitesten Sinn autobiografisch”. Meistens stehe erst die Melodie, dann schreibe er den Text dazu.

Auch Sepp Dichtl (Gitarre und Gesang) steuerte Texte zum ersten Album bei. Selbst wenn seine Zeilen nicht bewusst autobiografisch sein sollen, bemerkt er: „Man hat so etwas entweder schon mal erlebt oder es spiegelt zumindest den eigenen Charakter wider.” Interessant ist diese Aussage allemal. Sepp Dichtl singt nämlich unter anderem darüber, dass man schätzen sollte, was man hat, zum Beispiel im Song „I stoi ma vor” („I nimm ma vor, dass i mi nimma beklag, weil i so vui Glück gschenkt kriegt hab”), auch wenn es Tage gibt, an denen man besser nicht aufgestanden wäre („Ganz weit weg”: „Am End vom Tunnel brennt koa Licht. Soweit i schau, koa Land in Sicht”). Mit Menschen, die sich anmaßen, sich besser als andere zu fühlen und sie verbiegen zu wollen, kann der Sänger nichts anfangen, wie man in „I muaß geh” heraushört: „Tu mir den Gefallen, mach dir die Freud, und such dir bessere Leut”. Ganz sanfte Töne singt er hingegen in „Lass mi aus” an.

Viel geht es auf dem ersten Album von Rauhreif um das Sich-Finden sowie das Akzeptieren der getroffenen Entscheidungen. Zum Ausdruck bringt dies Bassist Jossy Rottenwaller im Song „Kreuzung”. Das eigene Leben zu leben, wie es kommt, macht glücklich - das ist die Quintessenz des Albums.

Rauhreif spielt am Mittwoch, 21. Juni, im Rahmen der „Fete de la Musique” in Friedberg ab 18 Uhr im geZZ-Café.