Relegationsspiele mit Beteiligung des TSV Inchenhofen sind nichts für schwache Nerven. Die zweite Partie am Sonntagnachmittag gegen den TSV Welden hatte zwar nicht die Dramaturgie wie jene am vergangenen Donnerstag gegen die SG Münster/Holzheim, die die Leahader bekanntlich im Elfmeterschießen gewonnen hatten, aber es ging erneut in die Verlängerung - diesmal jedoch ohne Happy End für die Blau-Weißen. Die Kicker aus dem Wallfahrtsort verloren in Thierhaupten vor einer wiederum großen Zuschauerkulisse gegen den TSV Welden in der Zusatzschicht 2:5 (2:2, 2:2). Der Vizemeister der Kreisklasse Augsburg Nordwest kehrt somit nach zehn Jahren in die Kreisliga zurück. Für den anderen TSV ist aber noch nichts verloren. Am Mittwoch (18.30 Uhr in Herbertshofen) hat er gegen den Viertletzten der Augsburger Kreisliga, SpVgg Westheim, noch eine Chance, seinen Platz in der Ost-Staffel zu behalten.
„Jetzt wird natürlich die mentale Sache ein Thema”, sagte Inchenhofens Co-Trainer Michael Wenczel unmittelbar nach Spielende. Aber auch körperliche Aufbauarbeit ist jetzt vonnöten, um die Akkus bis zum Mittwoch wieder aufzuladen. Denn die beiden Spiele innerhalb von drei Tagen mit jeweils 120 Minuten haben ihre Spuren hinterlassen. „Uns ist der Saft ausgegangen”, so Wenczel. Denn nachdem seine Mannschaft in der Verlängerung in Rückstand geraten war, schaffte sie es nicht mehr, sich noch einmal gegen die drohende Niederlage aufzubäumen.
Dabei schienen die Leahader früh auf Kurs zu sein, als Elias Landsbeck die klasse Vorarbeit von Tobias Pachaly über die Linie drückte (1:0, 5.). Aber die blau-weiße Abwehr hatte so ihre Probleme, vor allem auf den Außenverteidigerpositionen. Über die rechte Inchenhofener Seite fiel das 1:1 durch Thomas Holzheuer (14.), über die linke die Weldener Führung. Die Hereingabe von Teodorico Crudo lenkte Kapitän Maximilian Heilgemeir noch vor die Füße von Fabian Ecker (1:2, 32.). Aber Heilgemeir machte seine unglückliche Aktion noch in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte wieder wett. Weldens Keeper Paul Greiner faustete nach einer Ecke von Tobias Pachaly daneben, Heilgemeir traf aus der Drehung (2:2, 45.+1).
Im zweiten Durchgang merkte man beiden Teams die Strapazen vom Donnerstag an. Auch Welden musste in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen, zog sich immer weiter zurück und lauerte eigentlich nur auf den Lucky Punch.
Die Rückwechslung des Inchenhofener Doppeltorschützen vom Donnerstag, Marco Bergmair, den es bei einem Sprint schon in der Anfangsphase in die Oberschenkelrückseite hineingefahren war, schien bei den Leahadern noch einmal Kräfte freizusetzen, aber das Siegtor wollte ihnen trotz Überlegenheit in der Schlussphase nicht mehr gelingen.
Die Inchenhofener hatten auch in der Verlängerung den besseren Start, ehe die TSV-Abwehr bei einem weiten Ball aus der Weldener Hälfte einen folgenschweren Stellungsfehler beging. Der Torjäger des Kreisklassisten, der Slowake Michal Durica, behauptete sich gegen Luca Ostermeier und Heilgemeir und schob den Ball unter dem inzwischen lange Zeit beschäftigungslosen Inchenhofener Keeper Andreas Egger hindurch (3:2, 102.). Gegen die jetzt entblößte Leahader Deckung legte Welden noch zwei weitere Treffer durch Julian Liepert und Durica nach. Der Inchenhofener Anhang, der sein Team wieder zahlreich und lautstark unterstützte, war zu diesem Zeitpunkt bereits verstummt. Nichtsdestotrotz wird es am Mittwoch zum finalen Relegationsspiel gegen Westheim erneut eine blau-weiße Invasion über den Lech geben.