Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.09.2017 10:40

Streit um den Park: Wo soll das Modular künftig stattfinden?

Große Party im Grünen: Die Anwohner des Wittelsbacher Parks stören sich an den Hinterlassenschaften der Besucher und am Lärm. (Foto: Kristin Deibl)
Große Party im Grünen: Die Anwohner des Wittelsbacher Parks stören sich an den Hinterlassenschaften der Besucher und am Lärm. (Foto: Kristin Deibl)
Große Party im Grünen: Die Anwohner des Wittelsbacher Parks stören sich an den Hinterlassenschaften der Besucher und am Lärm. (Foto: Kristin Deibl)
Große Party im Grünen: Die Anwohner des Wittelsbacher Parks stören sich an den Hinterlassenschaften der Besucher und am Lärm. (Foto: Kristin Deibl)
Große Party im Grünen: Die Anwohner des Wittelsbacher Parks stören sich an den Hinterlassenschaften der Besucher und am Lärm. (Foto: Kristin Deibl)

Monika Wölfel und Mirjam Sombray haben genug: Die beiden Frauen wollen kein Modular-Festival mehr im Wittelsbacher Park. Anwohnerin Wölfel und Mitstreiterin Sombray, die in der Nähe des Stadtparks ein Geschäft betreibt, haben daher gemeinsam mit anderen Modular-Kritikern eine Unterschriftenaktion gestartet. Ihr Ziel: Druck auf die Stadt aufbauen, am Besten bereits bis zum „Bürgertalk” am Mittwoch, 4. Oktober.

Diesen hat die Stadt initiiert, um mit allen Interessierten darüber zu sprechen, wo das Jugendfestival künftig stattfinden soll. Geht es nach den Unterschriftensammlern, soll die diesjährige Auflage die letzte auf dem großen Grünareal gewesen sein. „Es gab das Versprechen der Stadt, dass das Modular letztmals 2017 im Wittelsbacher Park stattfindet”, betont Wölfel. Sie wohnt im Hotelturm direkt am jährlichen Festivalgelände. Gegen das Modular habe sie nichts, es sei nur am falschen Ort. Das Hauptproblem sei auch nicht der Lärm, sondern die Belastung für die Umwelt, sagt sie und verweist auf die Verordnung der Stadt Augsburg aus dem Jahre 1980, die den Park als Landschaftsschutzgebiet definiert. Die Folgen des Festivals für die Natur seien nicht zu unterschätzen.

Die Veranstaltung, die in diesem Jahr an drei ausverkauften Tagen insgesamt 30.000 Besucher anlockte, stört die Anwohner auch wegen der Hinterlassenschaften der Gäste. Mirjam Sombray findet „die wahnsinnig vielen Glasscherben”, die die Feiernden hinterließen, am schlimmsten. „Überall in der Wiese sind Scherben und die Hunde schneiden sich die Pfoten auf”, sagt die Nagelstudio-Inhaberin, in deren Geschäft die Unterschriftenliste unter anderem ausliegt. „Tiere haben eben keine Lobby”, ergänzt Wölfel.

Die beiden Hundehalterinnen kennen sich vom Gassi gehen im Park. Die Unterschriftenaktion sei eine gemeinsame Unternehmung von Tierfreunden, erklären sie. Als Anwohner sollte man ohnehin ein Anrecht haben, mitzureden, findet Wölfel. Bürgertalk hin oder her, sie habe das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Bis zu der Veranstaltung im Oktober hoffen beide Frauen daher, viele Unterschriften zusammen zu bekommen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.

Dass das Modular fortgesetzt werden soll, das hatte die Stadt bereits in den Tagen nach dem Festival betont - an welchem Ort, sei aber immer noch offen, bestätigt der Veranstalter, der Stadtjugendring. Im Gespräch ist neben dem Wittelsbacher Park vor allem das Gaswerk-Areal. Auf dem Gelände in Oberhausen entsteht gerade ein neues Kulturquartier.

Was den endgültigen Standort für 2018 angehe, gelte es den Bürgertalk der Stadt abzuwarten, erklärt Stadtjugendring-Vorsitzender Franz Schenck, der, wie er sagt, durchaus für die Anliegen der Initiatoren der Unterschriftenaktion Verständnis habe und Anregungen und Kritik ernst nehmen möchte.

Der Organisation sei die „Nachhaltigkeit des Festivals sehr wichtig”. Man habe in Zusammenarbeit mit dem Amt für Grünordnung, das die Auflagen für das Festival heuer deutlich verschärft habe, „mit unserem neuen Umweltkonzept alle Auflagen erfüllt und sogar übertroffen”. Als Beispiel nennt Schenck den Schutz des Unterholzes, damit der Boden nicht verdichtet werde.

Die Vorgaben zur Lautstärke seien stets eingehalten worden. „Dass der Wind den Schall dermaßen in die Stadt trägt, war tatsächlich unglücklich”, räumt Schenck ein.

In Bezug auf die Hinterlassenschaften der Besucher betont er: „Für unser neues Müllkonzept haben wir von Gästen und Kooperationspartnern viel Lob erhalten.”


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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