Ein runder Tisch soll nun helfen, im Streit am Augsburger Klinikum. Der Vorstand des Klinikums hat den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) sowie die Gewerkschaft Verdi zu einem solchen aufgefordert. Das hat das Krankenhaus in einem Pressebericht mitgeteilt. Zeitgleich habe der Vorstand der Gewerkschaft am Donnerstag bereits ein Angebot unterbreitet, wie die Situation im Pflegedienst im Klinikum verbessert werden kann.
Das Angebot des Klinikums, das dieses unabhängig von dem Runden Tisch unterbreitet hatte, werde gerade beraten, wie Stefan Jagel, Pressesprecher von Verdi informierte. „Wir werden am Montag um 10 Uhr eine Entscheidung darüber treffen, ob es zu weiteren Warnstreiks kommt oder eben nicht.”
Beschäftigte des Klinikums hatten bereits am 25. September sowie am 11. und 12. Oktober ihre Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach mehr Personal Nachdruck zu verleihen. Die Mitarbeiter fordern einen Haustarifvertrag für Mindestbesetzungsstandards und ein „Konsequenzenmanagement”, falls diese nicht eingehalten werden. Die Beschäftigten seien am Limit, die Kliniken müssten endlich aktiv werden und mit Verdi über einen „Tarifvertrag Entlastung” verhandeln, hatte Jagel bereits Anfang Oktober gefordert. Nun hat der Vorstand des Klinikums reagiert und den KAV, die Bayerische Krankenhausgesellschaft sowie den Bezirks- und Landesverband von Verdi zu einem Runden Tisch gebeten, „um die Lage des Pflegedienstes zu beraten und über mögliche Lösungsansätze nachzudenken”, sagt Alexander Schmidtke, Vorstandsvorsitzender des Klinikums.
Wie das Krankenhaus weiter mitteilt, habe der Kommunale Arbeitgeberverband dem Klinikum Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft untersagt. „Wenn wir als Klinikum mit Verdi nicht verhandeln dürfen und uns der Ausschluss aus dem KAV droht, dann erwarte ich wenigstens eine Initiative des Landesverbandes”, fordert Schmidtke. Der Vorstand des Klinikums habe den KAV in einem Schreiben vom 4. Oktober aufgefordert, Gespräche mit der Gewerkschaft zu führen.
Auch wenn der Vorstand selbst keine Verhandlungen mit Verdi führen dürfe, könne man auf der betrieblichen Ebene die Probleme im Rahmen der Möglichkeiten lösen. „Das haben wir übrigens die letzten Jahre mit dem Personalrat immer so getan, und es gibt bereits zahlreiche außertarifliche und organisatorische Lösungen für den Pflegedienst an unserem Hause”, erklärt Schmidtke.
„Ob diese betriebliche Lösung für unsere Mitglieder tragfähig ist, wird am Montag abschließend entschieden”, entgegnet Jagel.