Auch wenn derzeit noch Kartons, Kisten, Pinsel, Heißkleber-Pistolen oder Bohrmaschinen das Bild prägen, steht mit der Kulturtenne ein über viele Jahre geplanter Multifunktionsraum im Kloster Thierhaupten nun vor seiner Vollendung und ersten Nutzung. Am 25. November und somit einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des Engerlmarktes in der Marktgemeinde wird die Kulturtenne eingeweiht und ihrer Nutzung übergeben.
Der Ursprung für diese besondere Kultur-Investition geht auf das Jahr 2013 zurück, als der Freundeskreis des Klosters Thierhaupten von der Erlinger Familie Reiter 386 Krippen geschenkt bekommen hat. Seitdem wurden die verschiedenartigsten Krippen nahezu jährlich zur Weihnachtszeit der Öffentlichkeit präsentiert, um dann für viele Monate wieder in zwei großen Klassenzimmern der Thierhauptener Schule auf dem Kreuzberg zu verschwinden. Weder die Lagerräume, noch die Ausstellungsfläche im Refektorium des Klosters genügten den Ansprüchen.
Auf Druck der Klosterfreunde und deren damaligen Vorsitzenden Fritz Hölzl wurde immer wieder eine Lösung forciert, die letztendlich in einem eigenen Krippen-Museum münden sollte. Bereits im Jahr 2017 gab es Planungen und erste Gelder wurden in den Haushalt der Marktgemeinde eingestellt. Insgesamt wurden die voraussichtlichen Kosten für die von Bürgermeister Anton Brugger ausgerufenen „Kulturtenne“ auf 840▎000 Euro taxiert.
Auch wenn die abschließenden Kosten noch nicht feststehen, ist Bürgermeister Brugger mit Blick auf das Entstandene mächtig stolz und ist überzeugt, dass der Standort Kloster Thierhaupten durch das Projekt der Klostertenne nochmals kräftig an Strahlkraft hinzugewinnen wird.
Ein letzter freier Platz für die Kulturtenne wurde im Westflügel des Klosters oberhalb der Klostergastronomie gefunden. Dort stehen der Marktgemeinde auf einer zweistöckigen Galerie künftig insgesamt über 350 Quadratmeter Verkehrs- und Exponatfläche zu Verfügung, die zudem barrierefrei durch einen Plattformaufzug erreicht werden kann. Die Kulturtenne soll freilich nicht nur als Krippenmuseum dienen. Vielmehr ist an eine multifunktionelle Nutzung durch Seminare, Workshops, kleinere Konzerte und Ausstellungen gedacht.