„Von Dämonen besessen”: So lief der erste Verhandlungstag im Prozess um den Missbrauch auf der Schultoilette
Er könne sich an die Tat nicht erinnern, erklärt der 22-Jährige am Dienstag vor dem Augsburger Landgericht. Ihm wird vorgeworfen, im vergangenen Herbst in eine Grundschule eingedrungen zu sein und dort in einer Toilette ein neunjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Fall sorgte über die Grenzen Augsburgs hinaus für Entsetzen. Was in der Anklageschrift stehe, sagt der Mann auf der Anklagebank, decke sich aber mit dem, was ihm die Stimmen eingeredet hätten. Immer wieder ist während der Verhandlung die Rede von „Wahnvorstellungen“, einer „wirren Gedankenwelt“, „psychotischen Zügen“ und „Realitätsverlust“. Der Angeklagte halte sich wahlweise für Gott oder Satan, glaube, er sei „von Dämonen besessen“. Ob der junge Mann im dunkelroten Pulli zuhört, ist nicht klar. Er hält den Kopf mit den an den Seiten kurz geschorenen schwarzen Haaren gesenkt, blickt kein einziges Mal auf. Als der Richter ihn fragt, ob er der Verhandlung aufmerksam folge, bejaht der junge Mann.