Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.05.2023 12:52

Sommerliches Nachtleben in Augsburg: Sperrstunde erst ab 8 Uhr

Feier-Sommer in Augsburg: Der Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine spätere Sperrstunde und die Außengastronomie darf bis 1 Uhr öffnen. Zusätzlich soll der Durchgangsverkehr an Wochenenden aus der Maximilianstraße verbannt werden. (Foto: mjt)
Feier-Sommer in Augsburg: Der Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine spätere Sperrstunde und die Außengastronomie darf bis 1 Uhr öffnen. Zusätzlich soll der Durchgangsverkehr an Wochenenden aus der Maximilianstraße verbannt werden. (Foto: mjt)
Feier-Sommer in Augsburg: Der Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine spätere Sperrstunde und die Außengastronomie darf bis 1 Uhr öffnen. Zusätzlich soll der Durchgangsverkehr an Wochenenden aus der Maximilianstraße verbannt werden. (Foto: mjt)
Feier-Sommer in Augsburg: Der Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine spätere Sperrstunde und die Außengastronomie darf bis 1 Uhr öffnen. Zusätzlich soll der Durchgangsverkehr an Wochenenden aus der Maximilianstraße verbannt werden. (Foto: mjt)
Feier-Sommer in Augsburg: Der Stadtrat hat den Weg frei gemacht für eine spätere Sperrstunde und die Außengastronomie darf bis 1 Uhr öffnen. Zusätzlich soll der Durchgangsverkehr an Wochenenden aus der Maximilianstraße verbannt werden. (Foto: mjt)

In seiner Mai-Sitzung hat sich der Augsburger Stadtrat einmal mehr mit dem Nachtleben der Fuggerstadt, insbesondere auf der Kaisermaile beschäftigt. Noch in dieser Woche soll eine Teilsperrung der Maximilianstraße in Kraft treten und in einem Pilotprojekt die Sperrstunde erst um 8 Uhr beginnen – und das alles im Namen des Augsburger Stadtsommers.

„Das Augsburger Nachtleben und eine attraktive Nachtkultur und -ökonomie gehören sowohl zu einer lebenswerten und attraktiven Großstadt mit Universität und Hochschule als Kulturzentrum als auch zu Augsburg als starkem Wirtschaftsstandort mit großer Industrie und Messe”, heißt es in der Beschlussvorlage, mit der sich die Stadtratsmitglieder vergangene Woche auseinanderzusetzen hatten. Dabei hatte Augsburg lange mit dem Nachtleben, gerade auf der Maximilianstraße seine liebe Not. Früher wollte man durch Einschränkungen und Verbote die Feiernden in Zaum halten. Berühmtestes Beispiel war das sogenannte Dönerverbot, das den Verkauf von Speisen und Getränken zum Mitnehmen nach 1 Uhr in der Innenstadt untersagte – wohlgemerkt als Lärmschutzmaßnahme, um den Anwohnern der Kaisermeile entgegenzukommen. Inzwischen hat sich einiges geändert.

Maximilianstraße ab Freitag für Durchgangsverkehr gesperrt

Mittlerweile hat die Stadtverwaltung weniger die Feiernden als Störquelle identifiziert, sondern vielmehr den Autoverkehr. Darum wird ab Freitag, 26. Mai, – im Rahmen des Augsburger Stadtsommers – der Durchgangsverkehr aus der südlichen Maximilianstraße ausgesperrt. Die Sperrung gilt an Donnerstagen, Freitagen und Samstagen sowie vor Feiertagen von 20.30 bis 5 Uhr und ist befristet bis Dienstag, 3. Oktober.

Ursprünglich sollte die Maßnahme schon einen Tag früher in Kraft treten, doch der M-Net Firmenlauf am Donnerstag, 25. Mai, binde Personal für Sicherheit und Beschilderung, begründet die Verwaltung die Verschiebung. Dieses stehe in der benötigten Stärke erst ab Freitag wieder zur Verfügung. Vom Ausschluss des Fahrverkehrs betroffen sind neben der Maximilianstraße auch der Ulrichsplatz, die Weite Gasse, der Kitzenmarkt, die Hallstraße, die Katharinengasse, die Heilig-Grab-Gasse, der Milchberg und die Kapuzinergasse. Eine „deutlich erkennbare Hinweisbeschilderung” soll Autofahrer auf die Sperrung aufmerksam machen. Die Maximilianstraße bleibt für alle Fahrzeuge gesperrt. Nur Anwohner, Taxis, Einsatzfahrzeuge, Lieferdienste und der ÖPNV dürfen in die Straße fahren. Radfahrer sind davon nicht betroffen. Bei Bedarf soll die Maßnahme von einem Security-Dienst unterstützt werden, so die Stadt.

Die Teilsperrung der südlichen Maximilianstraße erscheint offenbar auch aufgrund des laufenden Verkehrsversuchs, nämlich der Einrichtung einer Fußgängerzone im Abschnitt zwischen Herkulesbrunnen und Merkurbrunnen, notwendig. „Die Beobachtungen des ersten Wochenendes haben gezeigt, dass Autos bis zum Start der Fußgängerzone vorfahren, am Herkulesbrunnen wenden und dann wieder abdrehen”, heißt es in der Beschlussvorlage. Diesem störenden Phänomen könne mit der Teilberuhigung begegnet werden, ist Ordnungsreferent Frank Pintsch überzeugt.

Gleichzeitig sollen durch die „Teilberuhigung der Maximilianstraße zu besonders stark frequentierten Zeiten” zusätzliche Aufenthaltsbereiche für Passanten, Anwohner und Gäste der Gastronomie geschaffen und angeboten werden, so die Stadt.

Überhaupt will sie die Außengastronomie weiter stärken. So darf diese im gesamten Stadtgebiet jeweils an den Abenden vor Freitagen, Samstagen, Sonntagen und vor Feiertagen bis maximal 1 Uhr öffnen. Voraussetzung ist freilich, dass keine „berechtigte Beschwerdelage” besteht. Das müssen die Gastronomen bereits im Vorfeld mit Hilfe des Ordnungsamtes abklären.

Auch die Sperrstunde, bislang von 5 bis 6 Uhr, will Augsburg nun flexibler handhaben. Bei „Vorliegen eines öffentlichen Bedürfnisses oder besonderer örtlicher Verhältnisse” könne die Sperrzeit im Einzelfall bis 8 Uhr hinausgeschoben werden. „Die Polizei geht da mit”, versicherte Ordnungsreferent Pintsch den Stadträten, dass dieses Pilotprojekt mit den Ordnungshütern abgesprochen sei. Denn tatsächlich sei es ein Problem, wenn alle Bars, Diskotheken und Clubs gleichzeitig um 5 Uhr ihre Gäste vor die Türe setzen müssten. „Die Verwaltung sieht in diesem Pilotprojekt einen Baustein zur Verbesserung der urbanen Sicherheit: Es können Spitzen von Nachtschwärmenden im öffentlichen Raum und damit die Bildung von großen Gruppen, einhergehend mit einer gesteigerten Lärmbelastung, vermieden werden”, heißt es in der Begründung der Verwaltung. Das trage zu einer Verbesserung des „Crowd Managements” bei und reduziere das Konfliktpotenzial.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen kamen bei den Mitgliedern des Stadtrats sehr gut an. Entsprechend fiel die Entscheidung einstimmig für eine Umsetzung aus.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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