Am Donnerstag, 1. September, beginnt das Musikfest in Blumenthal. „Musik war und ist schon immer meine große Leidenschaft, egal ob als Lehrer, als Zuhörer oder selbst aufführend,“ sagt Georg Arzberger, der künstlerische Leiter des jungen Festivals, das heuer zum zweiten Mal stattfindet. Georg Arzberger lehrt seit dem Sommersemester 2019 als Professor für Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater München. Er fühlt sich seit Jahren der Kammermusik verpflichtet. Für ihn, der 1981 in Aichach geboren und in der Nachbarschaft von Schloss Blumenthal aufgewachsen ist, wurde 2021 ein Traum wahr, als er das Musikfest Blumenthal ins Leben gerufen und gemeinsam mit Gertrud Deckers, Geschäftsführerin und Gründerin, Musikfest Blumenthal, mitgegründet hat.
„Luxuriöse Poesie des Klangs“, betitelte 2021 das führende spanische Kulturmagazin Scherzo ein Konzert des Mandelring Quartetts in Madrid, mit dem Arzberger das Musikfest gemeinsam eröffnen wird. Markenzeichen des 1983 gegründeten Quartetts sind seine Expressivität und außerordentliche Homogenität. Die vier Individualisten eint der gemeinsame Wille, stets nach dem Kern der Musik zu suchen. Sie beschäftigen sich einerseits leidenschaftlich mit der Struktur und dem künstlerischen Aufbau der Werke, andererseits besteht bei ihnen die große Lust, auf sinnliche Art mit der Musik zu leben. Mehrfach führte das Mandelring Quartett Zyklen der gesamten Streicherkammermusik von Mendelssohn und Brahms auf. Die 15 Streichquartette von Schostakowitsch spielte das Quartett unter anderem bei den Salzburger Festspielen und in Berlin.
Beim Eröffnungskonzert am Donnerstagsind mit den Klarinettenquintetten von Johannes Brahms (h-Moll, op. 115) und W.A. Mozart (A-Dur, KV 581) zwei Meisterwerke von ungeheurer Schönheit und Tiefe. Beide Quintette gehören zum wohl Berührendsten, was es in der Kammermusik gibt. Und die Verbindung von Klarinette und Streichquartett ist und bleibt einzigartig. Auch beim Konzert des Mandelring Quartetts am Samstag, 3. September, werden mit Antonin Dvoráks Streichquartett F-Dur, op. 96, genannt das „Amerikanische Quartett“, dem Streichquartett Nr. 3, G-Dur, KV 156 vom W. A. Mozart und dem Streichquartett a-Moll, op. 1 von Mendelssohn-Bartholdy drei Meisterwerke der großen musikalischen Weltliteratur erklingen. Gespielt wird wieder im Dachboden des Ökonomiegebäudes von Schloss Blumenthal, dessen gute Akustik letztes Jahr nicht nur das Publikum, sondern auch die musikalische Fachpresse und weitere Experten begeistern konnte.