Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.04.2023 12:28

Neue ICE-Trasse Augsburg-Ulm: Region will Kernforderungen stellen

Bislang brauchen die Schnellzüge zwischen 40 und 45 Minuten, um von Augsburg nach Ulm zu gelangen. Durch den Neubau der Strecke soll eine Fahrzeit von maximal 26 Minuten erreicht werden. Die bestehende Strecke wurde vor etwa 160 Jahren gebaut und ist daher für Züge, die 300 Stundenkilometer schnell fahren können, nicht geeignet. (Foto: Maximilian Tauch)
Bislang brauchen die Schnellzüge zwischen 40 und 45 Minuten, um von Augsburg nach Ulm zu gelangen. Durch den Neubau der Strecke soll eine Fahrzeit von maximal 26 Minuten erreicht werden. Die bestehende Strecke wurde vor etwa 160 Jahren gebaut und ist daher für Züge, die 300 Stundenkilometer schnell fahren können, nicht geeignet. (Foto: Maximilian Tauch)
Bislang brauchen die Schnellzüge zwischen 40 und 45 Minuten, um von Augsburg nach Ulm zu gelangen. Durch den Neubau der Strecke soll eine Fahrzeit von maximal 26 Minuten erreicht werden. Die bestehende Strecke wurde vor etwa 160 Jahren gebaut und ist daher für Züge, die 300 Stundenkilometer schnell fahren können, nicht geeignet. (Foto: Maximilian Tauch)
Bislang brauchen die Schnellzüge zwischen 40 und 45 Minuten, um von Augsburg nach Ulm zu gelangen. Durch den Neubau der Strecke soll eine Fahrzeit von maximal 26 Minuten erreicht werden. Die bestehende Strecke wurde vor etwa 160 Jahren gebaut und ist daher für Züge, die 300 Stundenkilometer schnell fahren können, nicht geeignet. (Foto: Maximilian Tauch)
Bislang brauchen die Schnellzüge zwischen 40 und 45 Minuten, um von Augsburg nach Ulm zu gelangen. Durch den Neubau der Strecke soll eine Fahrzeit von maximal 26 Minuten erreicht werden. Die bestehende Strecke wurde vor etwa 160 Jahren gebaut und ist daher für Züge, die 300 Stundenkilometer schnell fahren können, nicht geeignet. (Foto: Maximilian Tauch)

Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn planen derzeit den Neubau der Fernverbindung zwischen Augsburg und Ulm. Auf welcher Trasse die ICEs, die nach Fertigstellung der Strecke in noch recht ferner Zukunft maximal 26 Minuten für ihre Fahrt zwischen den beiden Städten brauchen dürfen, einmal unterwegs sein sollen, ist noch nicht entschieden. Vier Trassenvarianten stehen zur Auswahl. Bis 2024 soll eine Vorzugsvariante entwickelt werden. Dem Vernehmen nach gilt die Variante „violett“, die weitestgehend parallel zur Autobahn A8 verläuft, derzeit als Favorit.

Doch was passiert mit der Bestandstrecke und dem Nahverkehr, wenn die neue ICE-Trasse fernab verläuft? Der Augsburger Landrat Martin Sailer, Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz und der stellvertretende Landrat des Landkreis Augsburg, Michael Higl, fordern nun in einer Mitteilung des Landkreises, die Strecke zwischen Ulm und Augsburg in das „Programm zur Ertüchtigung der Hochleistungskorridore” aufzunehmen. Dessen Ziel ist es, ein Hochleistungsnetz zu schaffen, das mehr, qualitativ hochwertigeren und pünktlicheren Schienen-Verkehr ermöglicht. Würde der Streckenabschnitt in das Programm aufgenommen, hätte dies zur Folge, dass bis spätestens 2030 nicht nur die Bahnhöfe entlang der Verbindung, sondern auch alle Oberleitungen, Stellwerke, Gleise und Weichen ertüchtigt würden. Auch der Lärmschutz solle in einer „solchen Generalsanierung” angegangen werden, erklärt Higl.

„Künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren zur neuen Normalität auf Schienen werden lassen”

Das Trio möchte zudem, dass die Strecke Teil des Projekts „Digitale Schiene Deutschland” wird. Dieses solle „Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren zur neuen Normalität auf Deutschlands Schienen werden lassen”, betonen die Politiker. Es gehe um nicht weniger als die grundlegende Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur: Durch ein „European Train Control System”, durch digitale Stellwerke und durch ein integriertes Leit- und Bediensystem sollen dabei die Leit- und Sicherungstechnik grundlegend erneuert werden. In einer zweiten Stufe sollen Züge dereinst „voll automatisiert und in kürzeren Abständen fahren, in Echtzeit intelligent und automatisiert gesteuert werden und ihre Umwelt sowie ihre Position durch Sensorik erkennen”, so Sailer, Durz und Higl.

„Wenn wir für den Streckenabschnitt Ulm-Augsburg eine optimale Auslastung des Schienennetzes erreichen wollen, muss das Projekt ,Digitale Schiene Deutschland', das bis 2030 doppelt so viele Reisende und mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen möchte, auch bei uns umgesetzt werden“, wird Durz in der Presseerklärung zitiert. Insbesondere auf das Stellwerk Augsburg müsse „ein besonderer Fokus” gesetzt werden.

Der Güterverkehr wird den Plänen von Bund und Bahn zufolge auf der gleiche Trasse fahren wie der Fernverkehr. Im Juni möchte sich der Kreistag in einer Sondersitzung mit der Thematik befassen. Sailer, Durz und Higl betonen, dass die Bahn bei der Trassenauswahl der Ausbau- beziehungsweise Neubaustrecke nach objektiven Kriterien vorgehe, um am Ende die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. „Allerdings gibt es für uns im Landkreis Augsburg und alle politischen Mandatsträger der weiteren betroffenen Gebietskörperschaften einige Punkte, die Voraussetzung für die Realisierung sein müssen”, sagt Landrat Sailer. Diese Kernforderungen sollen ebenfalls im Zuge der Sondersitzung des Kreistags besprochen werden. (jaf)

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