Trotz des kindlichen Traumas ist aus dem Kigle Sepp ein begeisterter Nikolaus-Mime geworden: 1974 trat er erstmals in roter Robe und mit weißem Wallebart bei den Eisingersdorfer Schützen auf und las den Vereinskameraden die Leviten. Zudem hatten die Stopsler einen Nikolausdienst für Eisingersdorf und das Edenhausener Tal ins Leben gerufen; der Kigle Sepp war als Nikolo unterwegs, der Barl Werner versteckte sich hinter dem wirren schwarzen Bart des Krampus. „Damals musste man noch streng auftreten”, erzählt Kigle. „Da war es ganz normal, die Kinder auch mal zu schimpfen. Und der Rupprecht musste mit der Rute drohen. Die Eltern waren damals viel härter zu den Kindern. Die verteilten ja sogar noch Watschn.” Trinkfest musste das „Heilige Paar” damals sein: An mindestens jedem zweiten Haus gab es einen Schnaps, und es soll, behaupten böse Zungen, schon vorgekommen sein, dass der Nikolaus mit der Tür ins Haus fiel. Alkoholische Abstinenz empfahl sich für den Leih-Nikolo aus einem weiteren Grund: Gar nicht so selten traktierten Teenager und Jugendliche den heiligen Mann und sein Gefolge. „Glosn jong” war am 6. Dezember angesagt.