Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.05.2011 16:22

Mit den Menschen sein

<p>  <x_bildunterschr>  <b>In der Taitinger Kirche </b> feierte Anton Kreutmayr sein 50-jähriges Priesterjubliäum.  <tab/>Foto: D. Beck </x_bildunterschr>  </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>In der Taitinger Kirche </b> feierte Anton Kreutmayr sein 50-jähriges Priesterjubliäum. <tab/>Foto: D. Beck </x_bildunterschr> </p>

„In 50 Jahren Priesterdasein gibt es viel Licht, aber auch viel Schatten. Jeder lädt Schuld auf sich“, meinte der bescheidene Jubilar zu Beginn des Festgottesdienstes selbstkritisch. Eigentlich hatte er sich eine bescheidene Feier gewünscht, doch nun nutzte er die Gelegenheit, um Gott in das Zentrum der Feier zu stellen. Gott habe für seine Erleuchtung gesorgt und dafür müsse man dankbar sein, meinte auch Pfarrer Manfred Bauer.

„Doch was war das für eine Zeit, damals vor 50 Jahren?“, fragte Pfarrer Bauer in seiner Predigt. Als Ausdruck des damaligen Zeitgeistes ließ er den Song „Lady Sunshine“ von Conny Froboess abspielen. Das Jahr 1961 sei aber auch ein Meilenstein in der Moderne gewesen: Der erste Mensch flog ins Weltall, die Berliner Mauer wurde gebaut und der erste Atomreaktor ging in Bayern ans Netz. Schon 1962 kam mit dem zweiten vatikanischen Konzil ein bedeutender Einschnitt in Kreutmayrs Zeit als Priester. Das Bild des Priesters wandelte sich vom Autoritären zum Leiter einer Gemeinde. 1965 erhielt Kreutmayr seine erste Pfarrei in Unterdießen bei Landsberg. Es sollten viele weitere Pfarreien folgen, wie zum Beispiel Neusäß, Egling oder Königsbrunn. Das Schönste an seiner Berufung sei „das mit den Menschen sein“, äußerte Kreutmayr. Aber auch in materieller Hinsicht leistete er viel, wie sich an den 15 Kirchenrenovierungen zeigt, für die er verantwortlich war. Er wüsste keinen anderen Weg für sich, als Priester zu sein. Jesus sei für ihn der Weg, die Wahrheit und das Leben, wurde passend zum Evangelium geäußert. Heute sei man bereits in der Postmoderne, meinte Pfarrer Bauer. Vieles habe sich in den letzten 50 Jahren gewandelt, was nicht zuletzt das angekündigte Ende des Atomzeitalters zeige. Auch die Kirche stehe vor Problemen wie dem Priestermangel. „Ist die Kirche schon in der Moderne angekommen?“, fragte Bauer kritisch.

Kreutmayr ist heute als Aushilfspfarrer vor allem zwischen Kühbach und Schmiechen unterwegs. Wenn ein Priester für die Messe fehlt, springt er gerne ein. Pfarrer Bauer gab noch einige Ansätze, wie der Priestermangel, „der eigentlich keiner ist“, gelöst werden könne.

Entsprechend dem Motto des Jubiläums „Dieser Tag ist ein Geschenk des Herrn! Lasset uns danken und jubeln!“, bedankte sich Kreutmayr bei allen Engagierten und lud alle Anwesenden zum anschließenden Pfarrfest ein. Um weiterhin viel „mit den Menschen sein“ zu können, schenkte Pfarrer Bauer dem Jubilar schmunzelnd noch eine Flasche Schnaps.


Von dab
north