Tanja Lademann, Mitgründerin der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgruppe „Plan A“ in Altomünster, fordert schon länger eine „Intensivierung“ der Arbeit des Umwelt- und Nachhaltigkeitssausschusses (UNA). Sie legte in der Vergangenheit eine ganze Liste von Vorschlägen vor, wie der Ausschuss seine Arbeit verbessern könnte: etwa durch die Schaffung einer Klimamanagementstelle oder Kooperationen mit Best-practice-Beispiel-Kommunen wie Pfaffenhofen/Ilm. Sie bat, ihr Schreiben an die UNA-Mitglieder weiterzuleiten und zu bearbeiten. Bürgermeister Michael Reiter (FWG) wies schon auf der Bürgerversammlung im November 2020 die Kritik an der UNA-Arbeit zurück und verwies auf die vielen Aktivitäten der Kommune in Sachen Energie und Umwelt (wir berichteten).
Am vergangenen Dienstag war es soweit: Der Bürgermeister ließ das Thema im Gemeinderat behandeln. Auf der Tagesordungsvorlage lautete der Beschlussvorschlag: „Der bisherige Rhythmus der halbjährlich stattfindenden Sitzungen (des Ausschusses) wird beibehalten.“ Ein Punkt, den Ladenmann nicht gefordert hatte.
Die Plan A-Gründerin saß während der Sitzung auf einem der Besucherstühle und lauschte der Diskussion. Viele Plenumsmitglieder, die nicht im Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschuss tätig sind, wirkten freilich irritiert, dass sie zur Arbeit eines anderen Gremiums Stellung nehmen sollten. Michael Stich (FWG) brachte es auf den Punkt: „Wenn ihr andere Themen behandeln wollt, dann macht das halt.“ UNA-Mitglied Martina Englmann (CSU) stellte klar: „Der Ausschussvorsitzende stellt die Tagesordnung auf.“ Reiter hielt ihr entgegen, dass die Thematik der jüngsten Sitzung des Gremiums (Wasserverschwendung) auf Englmanns Anregung zustande gekommen sei. Und zur Kritik, dass er keine privaten Treffen der Ausschussmitglieder gestatte, meinte Reiter: „Wie käme ich dazu, irgendjemandem Vorschriften zu machen, was er in seiner Freizeit tut.“
Der Gemeinderat stimmte schließlich mehrheitlich für eine Beibehaltung der sechsmonatigen UNA-Treffen. Lademanns Vorschläge wie ein Klimamanagement-Posten, interkommunale Kooperationen oder die Ideen des Altomünsterer Klimarats aus dem Jahre 2021 aufzugreifen, wurden nicht besprochen. Der Ball liegt jetzt wieder im Feld des Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschusses.