In Todtenweis ist ab sofort Schmalhans Küchenmeister. Aber das kommt für Bürgermeister Konrad Carl (CSU/FW) und die Gemeinderäte nicht überraschend. Schon bei der Haushaltsdebatte im Vorjahr stellte Kämmerin Georgia von Kobyletzki das Gremium auf magere Zeiten ein. „Ein umfangreiches Zahlenwerk bestens vorgetragen“, lobte Carl am Mittwochabend die Arbeit der Finanzverwalterin. Trotzdem fühlte er sich nach der Vorstellung des Haushalts 2023, der einstimmig verabschiedet wurde, „etwas erschlagen”.
Das hatte seinen guten Grund. Um den Verwaltungshaushalt ausgleichen zu können, fehlen 183 650 Euro in der Kasse. So musste das Sparkonto herhalten. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Zuweisung vom Vermögens- an den Verwaltungshaushalt konnte nicht erwirtschaftet werden. Die nötigen 247 500 Euro mussten ebenfalls den Rücklagen entnommen werden. Wenigstens kommt die Gemeinde heuer noch ohne Kreditaufnahme über die Runden. Das könnte sich in den nächsten Jahren möglicherweise ändern, worauf die Kämmerin jetzt schon deutlich hinwies. Erst ab 2026 könnte es mit der Schonkost vorbei sein.
Wegen der angespannten Finanzlage werden in Todtenweis nur bereits beschlossene oder schon begonnene Projekte realisiert: Verbesserungen an der Grundschule, Parkbuchten am Feuerwehrhaus, Brückenerneuerungen und Rekultivierung der Bauschuttdeponie. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für Baumaßnahmen auf 1,3 Millionen Euro. Die größte Investition ist heuer ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr für 479 700 Euro. Hierzu werden Fördergelder von Freistaat und Landkreis in Höhe von 134 000 Euro erwartet.
Neue Maßnahmen, wie zum Beispiel ein neues Rathaus, werden wohl weit nach hinten gestellt.
Besonders schmerzte Georgia von Kobyletzki der konjunkturelle Einbruch der Gewerbesteuer. Hier gehen die Einnahmen voraussichtlich auf 950 000 Euro zurück. Das sind satte 650 000 Euro weniger als im Vorjahr. Durch die Erhöhung der Gewerbesteuer, die im Gemeinderat diskussionslos erfolgte, soll der Schmerz etwas gelindert werden. Auf Anraten der Finanzverwaltung wird die Gewerbesteuer von bisher 330 von Hundert auf künftig 350 von Hundert erhöht. Das sind etwa sechs Prozent.